Mundgerecht geschnittenes Obst und vorgewaschene und sortierte Salate in Plastikverpackung werden als Vitamin-Bomben angepriesen. Doch Verbraucher fühlen sich mit der Frage allein gelassen, ob diese Produkte nach einer Chlordesinfektion, nach tagelangem Verbleib im Kühlwagen, und bis zu drei Wochen im Angebot, noch über irgendwelche Vitamine verfügen, oder aber ein gravierender Nährstoffverlust zu befürchten ist, der einen höheren Preis nicht mehr rechtfertigt.
Präparierte Frischkost: Nährstoffe schwinden
Manche Lebensmittel sind strahlungsbehandelt, andere wurden im Ascorbinsäurebad geschwenkt, viele haben Hunderte Kilometer Transport hinter sich, und von Minute zu Minute schwindet ihr Vitamingehalt.
Konsumentenberater urteilen skeptisch: «Verpackung unter Schutzatmosphäre, die Kühlung, und schon bei der Verarbeitung die Zerstörung der Zellstrukturen beim Anschneiden sind Faktoren, die alle die natürliche Frische beenden und durch frische-nachahmende Qualität ersetzen. Im Kühlschrank greifen Enzyme und Sauerstoff die lebenden Zellen an und degradieren sie. Tiefkühlprodukte behalten ihre Vitaminstandard länger, weil der Frost wie eine Stopp-Taste wirkt, jedoch Mineralstoffe und Spurenelemente gehen auch bei Minustemperatrur ziemlich rasch verloren.»
Pluspunkt Ballaststoffe
Pflanzliche Fasern wie Lignane bleiben erhalten, weshalb unterm Strich der Verzehr von industriell präparierter Frischkost immer noch besser ist als der völlige Verzicht darauf. Aber in Wahrheit kann niemand mehr sicher sein, Mikronährstoffe in jener Menge zu sich zu nehmen, die er vermutet.