Laut Forschungen haben Menschen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden, ein erhöhtes Risiko, vorzeitig zu altern. Der Grund könnte ein genetischer Defekt sein. Die Isolierung eines bestimmten Gens könnte jedoch Heilung versprechen.
Posttraumatische Belastungsstörung wirkt sich verheerend auf die Gesundheit aus
Laut Schätzungen trifft eine posttraumatische Belastungsstörung zwischen zwei und sieben Prozent der Bevölkerung einmal in ihrem Leben. Sie ist die Folge eines extrem belastenden Ereignisses auf körperlicher, geistiger oder emotionaler Ebene. Dazu zählen etwa Menschen, die einen Terroranschlag erlebt, oder Misshandlungen erfahren haben, Opfer von Entfühungen oder Kriegssoldaten. Diese Erlebnisse können nur schwer verarbeitet werden, und werden immer wieder im Kopf durchgespielt.
Menschen, die eine posttraumatische Belastungsstörung haben, können negative Gefühle wie Trauer und Angst verspüren, allerdings sind auch Emotionen wie Wut und Hass möglich, die letztlich zu gewalttätigen Ausbrüchen führen. Betroffene, die nicht behandelt werden, können häufig ihren Alltag nicht mehr meistern, und sind auf andere angewiesen.
Stress und Alterungsprozess hängen zusammen
Exzessiver Stress ist in jedem Alter problematisch. Wenn wir älter werden, sind jedoch die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers gegen Stress schwächer, weswegen ein höheres Risiko besteht, dass sich diese Belastung negativ auf die Gesundheit auswirkt. Erfährt der Körper Stress, schüttet er Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin aus.
Auch wenn diese Stoffe zu Beginn hilfreich sind, damit der Körper besser mit dem Stress umgehen kann, dem er ausgesetzt ist, haben diese Substanzen irgendwann einen gegenteiligen Effekt, da sie die systemischen Zellen des Körpers in Mitleidenschaft ziehen. Die Folge sind verschiedene Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden, Verdauungsbeschwerden, Hormon- und Atemprobleme. Der beschleunigte Alterungsprozess kann zudem zu unerwünschten Falten und Hauterkrankungen führen, Faktoren, die einen Menschen älter erscheinen lassen.
Genetische Mutation beschleunigt Alterung
Wissenschaftler der School of Medicine der Boston Universität fanden nun heraus, dass eine genetische Mutation den Alterungsprozess bei Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung verschlimmern kann.
Die Forscher untersuchten mehr als 300 Veteranen, die im Irak und in Afghanistan stationiert waren. Dazu führten sie wichtige Blut-, Stoffwechsel-, neurologische und Speicheltests an den Testpersonen durch, und kamen zu dem Schluss, dass jene, die eine bestimmte Variation des Klotho-Gens aufwiesen, unter besonders schlimmen posttraumatischem Stress litten. Einer der Studienautoren geht davon aus, dass diese Ergebnisse dazu führen könnten, dass das Klotho-Gen isoliert, und zu Diagnose- und Heilzwecken bei Stress und altersbedingten körperlichen Beschwerden herangezogen wird. Außerdem sind die Wissenschaftler der Ansicht, dass ihre Funde zur Erforschung von Methoden beitragen könnten, die den Alterungsprozess drosseln.
Stress auf natürliche Weise abbauen
Für Menschen, die eine posttraumatische Belastungsstörung haben, ist es wichtig, die richtigen Maßnahmen zu treffen, um die Auswirkungen von Stress zu reduzieren, und vorzeitiges Altern zu verhindern. Neben einer ausgewogenen Ernährung, die reich an Antioxidantien sein sollte (diese Stoffe können Entzündungen im Körper beseitigen, und Zellalterung entgegenwirken), und moderatem Sport, um Stress abzubauen, können entspannende Hobbys helfen, Stress zu reduzieren, und ruhiger zu werden.
Posttraumatische Belastungsstörung erfordert oft Medikamente
Menschen, die ein extremes Trauma erlebt haben, sollten die Unterstützung eines Experten in Anspruch nehmen. Psychotherapie kann helfen, die persönlichen Erlebnisse besser zu verarbeiten. Ein Facharzt kann gegebenenfalls die nötigen Medikamente wie Antidepressiva und Antipsychotika verschreiben, um die psychischen Symptome einer Stressstörung zu lindern, und Ängste zu minimieren.