Mindestens jeder zweite Parkinson-Patient leidet unter einer begleitenden schweren Depression. Erst langsam liefert die Forschung Informationen darüber, welchen weiteren Schicksalsschlag diese zusätzliche Erkrankung für Betroffene bedeutet. Psychiatrische Symptome werden von den Merkmalen einer Parkinson-Erkrankung oft nicht unterschieden, und sind deshalb in der Regel unterbehandelt. Die Folgen sind bedrückend, denn sie verschlechtern nicht nur die Lebensqualität, sondern erhöhen signifikant die Sterblichkeit von Parkinson-Patienten.
Wichtige Substanz nimmt ab
Depressions-Symptome werden bei 12 bis 37 Prozent der später an Parkinson Erkrankten sogar eindeutig vor den ersten Störungen der Motorik erkannt. Die einzige Linderung des Zitterns, der Steifheit und anderer Beeinträchtigungen, gelingt durch eine Substanz namens L-DOPA, doch ihre Effizienz nimmt ab, während die Krankheit fortschreitet, und gefährliche Nebenwirkungen steigen an.
Serotoninmangel bei Parkinson-Patienten
Seit etwa 60 Jahren ist bekannt, dass der Neurotransmitter Serotonin überall im Körper äußerst wichtige Funktionen erfüllt und im Gehirn für Stimmung, Lust und andere Gefühle zuständig ist. Letzteres führte zu der Bezeichnung «Glückshormon».
Jüngste Studien an Affen und Mäusen mit gezielt herbeigeführter Parkinson-Erkrankung ergaben, dass bei ihnen bestimmte Gehirnareale einen deutlichen Mangel an Serotonin aufweisen, was auch schon in seltenen Fällen bei Menschen unmittelbar nach ihrem Tode festgestellt wurde. Die Versuchstiere drehten ihren Körper wiederholt in eine Richtung, zeigten jedoch wieder ein normaleres Verhalten, wenn ihr Serotoninspiegel erhöht wurde.
Erste Studien mit einer Verbesserung der Serotonin-Versorgung von Parkinson-Patienten weist eindeutig in die gleiche Richtung: Die Wirksamkeit der Behandlung wird verlängert, die Lebensqualität verbessert.
Ursachen von Depressionen
Alles deutet daraufhin hin, wie wichtig es ist, Depressionen bei Parkinson-Patienten früh zu erkennen, und wirksam zu behandeln. Das ist schwierig, da Symptome wie Müdigkeit, Gefühlsarmut, Unlust und Libidoverlust auch für Folgen der Krankheit gehalten werden können. Zusätzlich fehlen bei ihnen Selbstvorwürfe oder Selbstmordgedanken und andere für eine klassische Depression typische Hinweise.
Eine Depression trifft Frauen häufiger. Nicht selten sind die Umstände hausgemacht: gewisse Diäten, Appetitzügler oder Cholesterinsenker hemmen die Bildung des Neurotransmitters Serotonin.
Zwei wichtige Vorstufen von Serotonin
Serotonin kann nicht direkt dem Gehirn zugeführt werden, denn es würde zuvor bereits im Körper abgebaut werden. Zur natürlichen Erhöhung des Serotoninspiegels können jedoch zwei Vorstufen – das langsam agierende L-Tryptophan und das schnell wirksame 5-HTP – in Form der chronobiologischen Nahrungsergänzung Serochron® (siehe Verbraucher-Tipp im Kasten unten) eingenommen werden.