Die Bedeutung der beiden Fettsäuregruppen Omega 6 und Omega 3 kann nicht genug betont werden, wobei es auf eine gewisse Balance ankommt, denn die eine startet – als Heilungsmaßnahme – Entzündungen im Körper, und die andere muss sie wieder stoppen.
Schmerzlose Dauerentzündungen
Jetzt werden die Zahlen konkreter und alarmierender: Seit 1970 vermehrte sich die pro-entzündliche Fraktion in unserer Nahrung um 250 Prozent. Gleichzeitig fiel der Anteil der anti-inflammatorischen Fettsäuren um 40 Prozent. Das Ergebnis nennt die Wissenschaft „stiller Killer“, schmerzlose Dauerentzündungen. Das ist ein Krankheitszustand, den sich Millionen Menschen unüberlegt und ahnungslos anessen.
Ein Fehlen von Alpha-Linolensäure führt zu Übergewicht
Das ist noch nicht alles. Mit Fast Food gelang Wissenschaftlern in Nizza bei einem Tierversuch Alarmierendes. Sie benötigten nur vier Generationen von Labormäusen, um durch unbeschränkte Nahrungsaufnahme massives Übergewicht heranzuzüchten. Dabei fehlte im Futter vor allem eine bestimmte Substanz der gesunderhaltenden Omega 3-Fettsäure, die Alpha-Linolensäure (ALA). Ihr Mangel ist es offensichtlich, der Stoffwechselreaktionen startet, die als „vererbtes Übergewicht“ weitergegeben werden. Ein solches Ungleichgewicht führt beim Menschen unter anderem zu Insulinresistenz, aus der sich das metabolische Syndrom mit mehrfachen Entgleisungen entwickeln kann.
Kritisches Verhältnis zwischen Omega 3-und Omega 6-Fettsäuren
Die Alpha-Linolsäure ist eine essentielle Fettsäure, die der Körper nicht selbst bilden kann. Reichliche Quellen sind: Leinsamen, der in Babylon schon 3.000 vor Christi kultiviert wurde, Sojabohnen, Walnüsse und Olivenöl. Sie konkurrieren hoffnungslos gegen die anderen Fettsäuren vor allem aus industriell bearbeiteten Pflanzenölen. Auf der Basis der neuesten Daten wird das kritische Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 in unserer Nahrung mit 15 zu 1 und in den USA mit bis zu 40 zu 1 errechnet – weit entfernt von den empfohlenen 5 zu 1. Im Oktober hat die europäische Nahrungssicherheitsbehörde EFSA eines ihrer seltenen positiven Urteile gefällt und bestätigt, dass ALA Blutfettwerte senkt.
Omega 3 ist aufgrund seiner Bedeutung auch als pharmazeutisch reine Monosubstanz erhältlich (siehe Verbraucher-Tipp im Kasten unten). Die Einnahme von Omega 3 hilft, erhöhte Triglyzeridspiegel abzubauen. Gleichzeitig wird der Gehalt an EPA und DHA erhöht.