Den normalen Verschleiß- und Alterungsprozessen im Körper ist jeder Mensch im Laufe seines Lebens ausgesetzt. Allerdings gibt es eine Reihe von äußeren Faktoren, die den natürlichen Alterungsprozess beschleunigen. Diese begünstigen die vermehrte Produktion von freien Radikalen, die in großen Mengen Körperzellen nachhaltig schädigen. Die Folge: Der Körper ist in erster Linie mit der Bekämpfung der zahlreichen freien Radikale beschäftigt, und vernachlässigt seine natürlichen Regenerationsvorgänge. Zu den äußeren Faktoren, die den Alterungsprozess vorantreiben, zählen zu wenig Schlaf, Bewegungsmangel, eine fetthaltige und vitaminarme Ernährung, Nikotin, Alkohol und auch ein hektisches Leben – also Stress.
Freie Radikale
Freie Radikale entstehen bei allen Stoffwechselprozessen im Körper, aber auch durch äußere Einflüsse wie UV-Licht, körperliche Belastung, Nitrat, Tabak und Alkohol. Es sind aggressive Sauerstoffatome, die auf der Suche nach ihrem fehlenden Elektron andere Stoffe, Zellmembrane, Chromosome oder Gewebe im Körper zerstören. In kleinen Mengen stellen freie Radikale kein Problem für den menschlichen Organismus dar, da dieser über ein zweckmäßiges System verfügt, um diese aggressiven Radikale unschädlich zu machen. In größeren Mengen ist das Reparatursystem des Körpers jedoch überlastet. Das Resultat: Zellen sterben ab oder verändern sich so, dass Krankheiten entstehe, und der Alterungsprozess schneller fortschreitet.
Bewegungsmangel
Wer rastet, der rostet. Diese Lebensweisheit drückt ohne Umschweife am besten aus, was nicht nur für ältere Menschen gilt. Bewegungsmangel wirkt ungünstig auf den Stoffwechsel und beschleunigt den körperlichen Verfall. Mangelnde körperliche Bewegung ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Krankheiten. Eine unschöne Folge: Menschen, die sich nur wenig oder gar nicht bewegen, sehen oft älter aus als sie sind. Dagegen haben sich Menschen, die fit sind, gleichzeitig ein „dickes Fell“ zugelegt gegen negative äußere Einflüsse wie Stress. Wer regelmäßig trainiert – am besten in einer Ausdauersportart – fordert seinen Körper, und bringt viele Körperfunktionen in einen ausgeglichenen Zustand. Sport stärkt das Immunsystem. Ein trainierter Körper arbeitet besser, das heißt, er muss weniger Energie aufwenden, um das Gleiche zu erreichen wie ein untrainierter Körper. Durch den reduzierten Energieverbrauch entstehen weniger schädigende Stoffwechselprodukte im Körper. Aber: Ein Zuviel an körperlicher Aktivität bewirkt nicht selten das Gegenteil. Der Körper muss seine Stoffwechselaktivität erhöhen, produziert mehr freie Radikale. Die Folge: Der Alterungsprozess wird beschleunigt. Deshalb: Bewegung ja, aber immer in Maßen.
Ernährung
„Der Mensch ist, was er isst.“ Diese Volksweisheit drückt treffend aus, was heute wissenschaftlich erwiesen ist: Eine vollwertige und schadstoffarme Ernährung sorgt für einen energiegeladenen Körper, der den Ansprüchen des alltäglichen Lebens standhalten kann, ohne sofort mit Ermüdungserscheinungen kämpfen zu müssen. Über die Nahrung nimmt der Mensch die lebensnotwendigen Substanzen wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente auf. Sie ermöglichen einen normalen Stoffwechsel. Aber: Enthält die Nahrung keine ausgewogene Balance zwischen diesen Substanzen, kann auch der Stoffwechsel nicht mehr reibungslos funktionieren. Die Folge: Ermüdungserscheinungen und Leistungsfähigkeit, die Gesundheit und Lebensfreude sind beeinträchtigt. Kombiniert mit zu wenig Bewegung, nimmt der Körper schnell an Gewicht zu. Fettleibigkeit mit allen gesundheitlichen Folgeproblemen wie Herz-Kreislaufbeschwerden, Diabetes und Gelenksbeschwerden droht.
Nikotinkonsum
Noch immer rauchen 18 Millionen Menschen in Deutschland. Dabei ist allgemein bekannt, dass die Inhaltsstoffe von Tabak zahlreiche unerwünschte Nebenwirkungen haben: Rauchen erhöht die Krankheitshäufigkeit. Raucher sind 30 bis 40 Prozent öfter krank als Nichtraucher. Nikotinkonsum erhöht den Blutdruck, und ist für zahlreiche Herz-Kreislauferkrankungen verantwortlich. Frauen sind besonders anfällig für die negativen Auswirkungen durch Rauchen: Bereits ab der dritten Zigarette pro Tag verdoppelt sich das Herzinfarktrisiko bei Frauen, und sie kommen früher in die Wechseljahre als Nichtraucherinnen. Aber: Rauchen ist nicht nur stark gesundheitsschädigend und insbesondere Krebserregend, sondern lässt uns auch schneller altern. Durch regelmäßigen Nikotinkonsum wird die Haut schlechter durchblutet, und altert somit rascher. Und Vorsicht: Auch Passivrauchen ist ungesund.
Sonne
Sonne macht glücklich und schön. Aber: Ein Zuviel des Guten wirkt schädlich, und beeinflusst den Alterungsprozess. Besonders schädigend sind zu viele intensive Sonnenstrahlen für die Haut. Diese beschleunigen die Hautalterung, es entstehen Falten und braune Pigmentflecken, sogenannte Altersflecken. Zudem ist der Körper nach einem zu langen Sonnenbad mit der Reparatur der geschädigten Zellen beschäftigt. Bei den Reparaturvorgängen entstehen wieder vermehrt schädigende Abfallprodukte – die freien Radikale. Die normalen Regenerationsprozesse des Körpers werden in dieser Zeit vernachlässigt. Und: Nicht alle durch das lange Sonnenbad geschädigten Zellen lassen sich reparieren: Sie sterben ab oder lösen – im schlimmsten Fall – gefährlichen Hautkrebs aus.
Alkohol
Nichts gegen ein Gläschen Rotwein pro Tag, aber zu viel Alkohol ist Stress pur für die Zellen. Der Abbau von Alkohol fordert einen erhöhten Energieeinsatz vom Körper. Dabei entstehen, wie bei allen Stoffwechselvorgängen im Körper, schädliche Zwischenprodukte – die freien Radikale. Übermäßiger Alkoholgenuss schädigt Leber und Mitochondrien. Mitochondrien sind spezielle Zellorgane, die in jeder Muskelzelle vorhanden sind. Sie verbrennen die Nährstoffe und erzeugen somit Energie, um Bewegungen durchzuführen – ein ähnlicher Vorgang wie das Verbrennen von Benzin in einem Motor. Bei Alkoholkonsum konzentrieren sie die körperliche Aktivität auf die Reparatur der Schäden und können so nicht ihre reguläre Stoffwechselaktivität ausführen. Das beschleunigt den Altersprozess, und erhöht das Risiko, an altersbedingten Leiden zu erkranken.
Stress
Auch der alltägliche Stress ist nicht ohne Risiko. Stress kann krank machen, und nachweislich die Lebenserwartung verkürzen. Bei Stress werden die Stresshormone Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Die Folge: Die Muskeln können sich nicht entspannen, Pulsfrequenz und Blutdruck bleiben erhöht. Dauerhaft hat dieser Zustand in Kombination mit der falschen Ernährung nachhaltige Folgen für die Gesundheit: Fette und zuckerhaltige Nahrung wird unter Stress nur schlecht in Energie umgewandelt, und stattdessen in den körpereigenen Depots verstaut. Ein Ergebnis dieses ungesunden Lebensstils ist schließlich nicht zu übersehen: Übergewicht. Auf Dauer kann dies ein Auslöser für ernsthafte Erkrankungen sein, z.B. des Herz-Kreislaufsystems. Maßnahmen wie Meditation können helfen, Stress erfolgreich zu reduzieren.
Antioxidantien
Antioxidantien haben einen positiven Einfluss auf den Alterungsprozess: Sie bekämpfen freie Radikale, aggressive Sauerstoffatome, die Körperzellen nachhaltig schädigen, und so für Alterungsprozesse und Krankheiten sorgen. Nehmen die freien Radikale im Körper überhand, wird vom oxidativen Stress gesprochen. Antioxidantien schützen die Körperzellen, indem sie die schädliche Wirkung freier Radikaler verhindern. Sie können sogar bestimmten Arten von Krebs vorbeugen, da sie die Bildung von krebserregenden Substanzen im Körper blockieren.
Effektive Pflanzenstoffe
Die wichtigsten Radikalfänger sind die Vitamine C und E, Vitalstoffe wie Selen, Co-Enzym Q10 und Alpha-Liponsäure sowie einzelne Pflanzenstoffe wie zum Beispiel Ginkgo biloba oder grüner Tee. Eine antioxidative Ernährung wirkt den Schädigungen entgegen, die freie Radikale den Körperzellen zufügen. Unsere Nahrung enthält jedoch nur selten ausreichend Antioxidantien, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten. Daher können Nahrungsergänzungsmittel in vielen Fällen sinnvoll sein. Besonders ältere Menschen, Sportler und chronisch Erkrankte haben einen größeren Antioxidantien-Mangel. Aber auch fettreiche und einseitige Ernährung, Stress, Rauchen, Alkohol, Sonneneinstrahlung, körperliche Anstrengung und Umweltverschmutzungen erhöhen den Bedarf an Radikalfängern.