Laut neuesten Untersuchungen könnte sich in einigen Fällen eine Magnetresonanztomographie (MRT) als effektiver bei der Untersuchung von dichtem Brustgewebe erweisen, als die herkömmliche Mammographie.
Mammographie als wichtige Brustkrebsvorsorge
Die Mammographie zählt zu den wichtigsten Röntgenuntersuchungen, um Auffälligkeiten wie etwa Krebs in der weiblichen Brust frühzeitig zu erkennen. In bestimmten Fällen haben diese Tests Ärzten dabei geholfen, Malignitäten bis zu drei Jahre vor dem Zeitpunkt zu diagnostizieren, zu dem sie zum ersten Mal bemerkt worden wären.
Im Rahmen der Untersuchung wird die Brust zwischen zwei Kunststoffplatten zusammengedrückt, um sie mit Röntgenstrahlen zu durchleuchten. Sollten Knoten entdeckt werden, kann in Folge Gewebe entnommen werden, um festzustellen, ob es sich um gut- oder bösartige Veränderungen handelt. Für gewöhnlich liegen die Ergebnisse innerhalb weniger Wochen vor. Obwohl die Mammographie eine effektive Methode ist, von der speziell Frauen zwischen 45 und 69 profitieren, empfinden viele Frauen diese Untersuchung als unangenehm.
Warum eine MRT für Frauen mit dichtem Brustgewebe geeigneter ist
Nicht immer ist die Mammographie aussagekräftig. Vor allem Frauen mit größeren Brüsten sind oft benachteiligt, da sie dichteres Brustgewebe haben, wodurch die Interpretation der Testergebnisse mitunter erschwert wird. Normales Gewebe erscheint dunkel und ist leicht zu untersuchen. Dichte Proben erscheinen jedoch häufig als große, weiße Flecken, die für Radiologen nur schwer durchschaubar sind, da Krebs in ähnlicher Form auftreten kann. Frauen mit dichtem Brustgewebe weisen zudem ein höheres Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs auf.
Frauen mit dichterem Brustgewebe könnten jedoch von einer MRT profitieren. Dabei wird der untersuchte Körperabschnitt in visuelle Längs- oder Querschichten zerlegt. Das Verfahren beruht auf einem starken Magnetfeld, das auf die Atomkerne der im Körper enthaltenen Wasserstoffatome wirkt. Im Gegensatz zur Mammographie, wird die Patientin keiner Strahlenbelastung ausgesetzt. Außerdem können mithilfe einer MRT nicht sichtbare bösartige Veränderungen in einem bereits bekannten Tumor aufgedeckt werden, was bei einer Mammografie nicht möglich ist.
Niedrigere Brustkrebsraten dank MRT-Untersuchungen
Ein Team niederländischer Forscher untersuchte die Wirksamkeit beider Verfahren. Mehrere entsprechende Ergebnisse wurden in der Novemberausgabe des New England Journal of Medicine veröffentlicht. Über 40.000 Probandinnen im Alter zwischen 50 und 75 Jahren mit besonders dichtem Brustgewebe nahmen über einen Zeitraum von zwei Jahren an der Untersuchung teil.
Etwas mehr als 8.000 Probandinnen unterzogen sich sowohl einer Mammographie als auch einer MRT. Die restlichen 32.000 Teilnehmerinnen erhielten eine Mammographie. Die Endergebnisse waren signifikant. Die Brustkrebsrate jener Frauen, die beide diagnostischen Tests durchgeführt hatten, betrug zweieinhalb Prozent, während jene bei Frauen, die nur eine Mammographie hatten, bei fünf Prozent lag.
Risikofaktoren im Auge behalten
Bislang werden die Kosten für eine Brust-MRT nicht von der Krankenkasse übernommen, zudem ist das Verfahren sehr empfindlich, weswegen oft unnötige Zusatzuntersuchungen angezeigt sind. Die Forscher empfehlen, weitere Studien durchzuführen, bevor endgültige Schlussfolgerungen gezogen werden können. Sie sind jedoch der Ansicht, dass diese Ergebnisse wichtig seien und Frauen mit dichtem Brustgewebe dazu ermutigen sollten, als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme eine MRT-Untersuchung durchzuführen.
Darüber hinaus stimmen Mediziner darin überein, dass andere Risikofaktoren die Probandinnen dazu veranlassen sollten, noch wachsamer zu sein. Zu diesen Faktoren zählen das Alter, eine familiäre Vorgeschichte von Brustkrebs, Übergewicht, eine fettreiche Ernährung, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Hormontherapien und ein Mangel an körperlicher Aktivität.