Frauen mit gravierenden Menopause-Beschwerden werden womöglich von ihrer Vergangenheit eingeholt – nämlich dann, wenn es in ihrer ersten Schwangerschaft Bluthochdruck-Probleme und daraus resultierende Belastungen gegeben hat. Ein solcher Zusammenhang wurde jetzt erstmals in der Fachzeitschrift «Menopause: The Journal of The North American Menopause Society» berichtet. Vermutet wird ein bleibender Schaden an jenen Nervenmuskeln, die Gefäße verengen oder erweitern, den so genannten Vasomotoren.
Beschwerden der Menopause resultieren aus Vergangenheit
In einer untersuchten Gruppe von 853 Frauen fanden Ärzte der Isala Klinieken in Zwolle, Niederlande, heraus, dass bestimmte Wechseljahrbeschwerden offensichtlich ihre Wurzeln in Vorgängen mehrere Jahrzehnte früher haben. Das Nachlassen der eigenen Hormonproduktion wird in der Menopause häufig von Symptomen wie Hitzewallungen, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Schwitzen begleitet, die sich negativ auf das allgemeine Wohlempfinden auswirken. Bei damals Betroffenen treten sie heute doppelt so häufig auf.
Bis zu 80 Prozent der Erstgebärenden erleben in der Schwangerschaft extremes Zusammenziehen oder Einschnüren von Gefäßen, die zu heftigen Belastungen führen. Die Symptome sind als Präeklampsie zusammengefasst: Kopfschmerzen, Magendruck, Brechreiz, Flimmern vor den Augen. Die mit Bluthochdruck verbundenen Prozesse beschädigen die Innenauskleidung der Gefäße.
Geschädigte Nerven
Die Schäden konzentrieren sich häufig auf ein Nervengeflecht im Rückenmarksbereich zwischen dem achten Brustwirbel und dritten Lendenwirbel. Sein Name, Sympathikus, wörtlich: Mitleider, Mitempfinden, trifft zu, denn in ihm summieren sich Nerven der Schmerzempfindung in den inneren Organen. Seine Erregung führt zu Blutdruckanstieg, Herzrasen, Verdauungsproblemen. Später bleibt eine hohe Sensibilität in dieser Region, die in den Wechseljahren wieder stark aktiviert wird.