Im Körper eines Neugeborenen hat ein spezielles Fettgewebe die Aufgabe, vor Auskühlung zu schützen, indem in diesen Zellen Fettsäuren verbrannt werden und Wärme erzeugen. Diese superaktiven Fettzellen heißen braunes Fettgewebe. Beim Erwachsenen werden sie durch Kältereiz oder durch das Nervensystem angeregt. Doch bei den meisten sind sie nicht mehr vorhanden oder nicht mehr aktiv. Jetzt wurde bei Versuchen mit Ratten und dem Schlafhormon Melatonin gesehen, dass dieser Botenstoff die braunen Fettzellen stimuliert, Fett zu verbrennen, und auf diese Weise einen Beitrag zur Gewichtsenkung leistet.
Melatonin-Defizit kann zu Diabetes führen
Für Menschen mit Diabetes und Entgleisungen im Fettstoffwechsel hat sich das Schlafhormon schon in früheren Studien als hilfreich für den Gesamtstoffwechsel erwiesen. Diese metabolischen Effekte konnten nur zum Teil erklärt werden. Einerseits trimmt Melatonin die Leber auf ihre nächtlichen Aufgaben, andererseits aktiviert es durch Einwirkungen auf die Bauchspeicheldrüse dort die Freisetzung von Insulin. Bei einem Melatonin-Mangel, der im Alter häufig ist, steigen deshalb unter anderem auch die Risiken einer Diabetes-Erkrankung. Deshalb ist eine Nahrungsergänzung, die Melatonin enthält (siehe Verbraucher-Info im Kasten unten), entscheidend.
Fettverbrennung durch Melatonin aktiviert
Im jüngsten Versuch wurde jungen Ratten sechs Wochen lang Melatonin im Trinkwasser eingeflößt. Daneben wurden sie normal ernährt. Die Hälfte der Tiere war zu Beginn der Studie mager, die andere bereits diabetisch-dick. Im weißen Fettgewebe von beiden Gruppen konnte unter dem Melatonin-Einfluss die Neuentstehung spezieller brauner Fettzellen nachgewiesen werden. Außerdem wurden die Versuchstiere sensibler gegenüber Kälte, was bei ihnen ebenfalls die Verbrennung von Fett im Rahmen der Thermogenese verstärkte.