Nüchterner konnte die Aussage der Europäischen Behörde für Lebensmittel-Sicherheit, EFSA, nicht sein: «Während bisher ungenügende Beweise vorlagen, wird jetzt eine tägliche Aufnahme von mindestens drei Milligramm Mangan (Mn) empfohlen. Es ist ein lebenswichtiges Mineral, als Komponente involviert in Aktivitäten der Aminosäuren und des Kohlenhydrat-Stoffwechsels.»
Mangan und der tägliche Bedarf
Mangan? Bei einer Umfrage würde sich herausstellen, wie weit verbreitet das fehlende Wissen diesbezüglich ist. Doch jetzt ist es amtlich: Es ist lebenswichtig. Wie das bisher gesehen wurde, zeigt ein Zitat aus einem Mediziner-Blog: «Mangan ist immer noch nicht ausreichend untersucht worden. Wir wissen bis heute nicht genau, wie hoch der tägliche Bedarf wirklich ist – er wird immer noch geschätzt. Ich empfehle meinen Patienten die Aufnahme von 4,5 mg Mangan täglich. Einen erhöhten Bedarf an Mangan haben Sie, wenn Sie viele verarbeitete Kohlenhydrate (Weißmehl, Zucker) essen, wenn Sie sich oft mit Fertig-Nahrungsmitteln ernähren, wenn Sie viel Stress haben, viel Alkohol trinken, unter psychischen Störungen leiden.»
Während über den Bedarf Unklarheit herrschte, waren schon länger die Mangelerscheinungen bekannt, wenn dieses chemische Element fehlt. Dabei wurde oft die Bildung von Knochenmasse angesprochen, denn es wird hauptsächlich dort gespeichert.
Vielseitige Wirkung
Doch selten wurde darauf hingewiesen, dass Mangan eine wesentliche Substanz bei der körpereigenen Produktion unseres größten mentalen Antriebsstoffes ist, Dopamin. Unerlässlich ist es außerdem als Regulator im Stoffwechsel unserer umfangreichsten Hauptnahrungsgruppe, Zuckermoleküle, die aus Kohlenhydraten entstehen. Hier liegt für viele Menschen das Risiko einer Diabeteserkrankung. Mangan unterstützt bei der Nahrungsverwertung die Produktion von Energie in den Mini-Kraftwerken der Zelle. Auch für die Wirksamkeit der meisten Enzyme ist es von ausschlaggebender Bedeutung.
Zeitpunkt der Aufnahme entscheidend
Zwar enthalten Lebensmittel wie brauner Reis oder Vollkornmehl Mangan in Spuren, doch nicht einmal das Wenige, das wir zu uns nehmen, wird mit Sicherheit vom Körper aufgenommen. Denn eine Reihe von anderen Stoffen hemmt diese Nutzung, hauptsächlich Eisen und die oft versteckten Phosphatzusätze. Deshalb ist der Zeitpunkt der Aufnahme von Mangan wichtig: mindestens etwa acht Stunden vor oder nach dem Verzehr solchen Stör-Substanzen.