Laut mehreren Studien verbesserte sich nach einer Mandel-OP bei vielen Patienten plötzlich die hartnäckige Schuppenflechte. Aber wie kann es dazu kommen?
Mysteriöse Hauterkrankung
Die Schuppenflechte (auch Psoriasis genannt) zählt zu den rätselhaftesten Erkrankungen, die Betroffene sowohl in Bezug auf ihre Entstehung wie auf mögliche aussichtsreiche Therapien ziemlich ratlos lässt. Etwa jeder 50. ist an diesem hartnäckigen Hautleiden erkrankt.
Nach Mandel-OP: Verbesserung der Schuppenflechte
Eine seit Längerem diskutierte These bekommt jetzt plötzlich frische Nahrung: Nach der operativen Entfernung der Rachenmandeln verbesserte sich bei fast drei Viertel der Teilnehmer einer Testgruppe auch die Belastung durch Psoriasis, wie die Schuppenflechte medizinisch bezeichnet wird. Wissenschaftler an der Universität Colorado in Denver, USA, konzentrierten sich jetzt auf die Vermutung, dass eine bestimmte Art von Streptokokken-Bakterien erst eine Mandelentzündung triggert und dann weiße Blutkörperchen aktiviert, die eine Psoriasis starten. Das Entfernen der Rachenmandeln stoppt offensichtlich diesen Kreislauf.
70% profitieren
Die Forscher entdeckten insgesamt 20 Studien zu dieser These und addierten die Ergebnisse zu einem positiven Resultat: Demzufolge verbesserte sich bei 290 von 410 operierten Schuppenflechte-Patienten aus acht Nationen nach der Mandelentfernung die Hautkrankheit. Unklar ist jedoch weiterhin, welchen Patienten auf diese Weise geholfen wird und durch welche Mechanismen.