Während in China etwa 100 traditionelle Heilpflanzen von Ai Ye bis Zi Wan hohes Ansehen genießen, hat das Reich der Mitte eine Lücke entdeckt, die jetzt geschlossen werden soll. Es geht um den Versuch, den Super-Star der peruanischen Anden, Maca, heimisch zu machen.
Pflanze mit Symbolkraft
Diese tennisballgroße Knolle wird seit mehr als zwei Jahrtausenden in den Höhenlagen Südamerikas gezüchtet. Zu Zeiten der Inkas war sie den Angehörigen der Königsfamilie und ihren Soldaten vorbehalten. Denn sie ist das Symbol von Kraft, Libido und Fruchtbarkeit.
Wertvolle Inhaltsstoffe
Die süßen, würzigen, getrockneten Wurzeln sind reich an Zucker, Stärke, Proteinen und wertvollen Mineralstoffen wie Eisen und Jod. Maca besteht zu 59 Prozent aus energiereichen Kohlehydraten, zu 10,2% aus Proteinen, zu 8,5 Prozent Fasern und zu 2,2 Prozent aus gesunden Fetten und Ölen. Zusätzlich enthält die Knolle eine große Menge an essentiellen Aminosäuren, Eisen, Calcium, Alkaloiden, Beta-Ecdyson, Magnesium, Isothiocyanat, Phosphor, Saponine, Stigmasterol, Sitosterol, Tanninen, Zink, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B12, Vitamin C und Vitamin E.
Für mehr sexuelle Lust, Energie und bei diversen Beschwerden
In den letzten Jahren wurde Maca wegen seiner günstigen Effekte auf die Energiegewinnung und wegen seiner aphrodisierenden Wirkung weltweit immer mehr geschätzt. Abgeleitet von Erfahrungen aus der Volksmedizin, wird Maca bewusst bei Problemen wie männlicher Impotenz, fehlender sexueller Stimulation, weiblichen Hormon-Imbalancen, Muskelaufbau, dem Chronic Fatigue Syndrome, rheumatischen Beschwerden und Depressionen eingesetzt.
Substanzen für Frau und Mann
Die Begeisterung steigerte sich noch, als Anfang des 21. Jahrhunderts Maca zum bedeutendsten Inhaltsstoff der pflanzlichen Lustpille Macabido® female und Macabido® male (siehe Verbraucher-Info im Kasten unten) entwickelt wurde, gemeinsam für beide Geschlechter mit Ginseng und Ginkgo biloba, sowie mit gezielten Ergänzungen für die Frau (Damiana, Avena sativa) und für den Mann (Muira puama, Sägepalme).
Aber die Produktion der Knolle in den Anden stößt mit etwa einigen hundert Tonnen jährlich an ihre Grenzen. Das brachte chinesische Investoren auf die Idee, in großem Stil komplette Maca-Pflanzen einzukaufen, ebenso Knollen und Wurzeln, um sie nach China zu verpflanzen.
Besondere Bedingungen
Experten betrachten das als Illusion, denn sie halten es biologisch und agrikulturell für unmöglich, Maca in China anzusiedeln. Die Knolle braucht ein besonderes Klima und bestimmte Bodenbedingungen. Außerdem verstoßen diese Absichten gegen geltendes Recht zum Schutz vor Vervielfältigung, das die Ausfuhr lebender Pflanzen untersagt.
Andrerseits gibt es für die Potentiale einer Heilpflanze keine größere Anerkennung, als dass sie zum Schmuggelgut von Kontinent zu Kontinent geworden ist.