Aufrüttelnder könnten Ergebnisse einer Lärmstudie in Bezug auf die Krankheitshäufung von etwa einer Million Menschen im Großraum des Flughafens Köln-Bonn nicht sein! Dabei wurde generell der Umgebungslärm – Flugverkehr, Bahn, Auto und Betriebe – mit den Adressen gesetzlich Versicherter und ihren Daten zu Krankheiten und Krankenhausaufenthalten abgeglichen. Der Professor für Epidemiologie Dr. med. Eberhard Greiser erkannte eine signifikante Zunahme an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Am stärksten wirkte sich Fluglärm aus.
Lärm führt zu ernsten Erkrankungen
Im Einzugsbereich des Flughafens waren jene weniger stark betroffen, die sich für vom Flughafenbetreiber bezahlte Schallschutzfenster entschieden haben. Auch das gilt als Nachweis dafür, dass Lärm einen erheblichen Anteil an den erkannten Gesundheitsproblemen hat.
Seit 1977 verfügt die Wissenschaft über eine schlüssige Beweiskette für Lärmeffekte: eine Häufung von Bluthochdruck, mehr Verordnungen für blutdrucksenkende Mittel oder Herzmedikamente insgesamt. Typische Krankheitsbilder wie Herzinfarkte, koronare Herzkrankheit, Herzschwäche und Schlaganfälle gelten auch für anderen Lärm, der sehr lange anhält und intensiv ist.
Erste Nachhälfte birgt höheres Risiko
Besonders in der ersten Nachthälfte sind Störungen problematisch, weil sie in die Feinregulation eingreifen. Es kommt zur Ausschüttung von Stresshormonen, auch wenn der Betroffene nicht dadurch erwacht. Die Studie ergab, dass die Risiken einer Herzerkrankung durch Lärm mit dem Alter abnehmen. Vermutlich ist es die zunehmende Schwerhörigkeit, die den Organismus irgendwie schützt. Als Nächstes steht die weltweit erste Studie über Bahnlärm auf dem Programm.