Rückschlag im Kampf gegen zu viele Kalorien: Künstliche Süßstoffe tragen nicht zur Sättigung, und auch nicht zu einem Gefühl des Sattseins bei. Dazu bedarf es bestimmter Hormone, die im Darmbereich freigesetzt werden, sobald Zucker und andere echte Energiestoffe verdaut werden. Diese Botenstoffe, vor allem der Kategorien GLP-1 und PYY, nehmen automatisch zu, sobald die Süß-Rezeptoren im Magen-Darm-Trakt aktiviert werden.
Wie reagieren Verdauungsorgane auf künstliche Süßstoffe?
Ein Hauptgrund des weltweit mit Sorge beobachteten Problems von Übergewicht ist der hohe Verzehr von kalorienreichen industriellen Nahrungsmitteln mit hohem Zuckergehalt. Um dieser Kalorienaufnahme entgegenzuwirken, werden auf breiter Front künstliche Süßstoffe mit null Kalorien eingesetzt. Wissenschaftler prüften jetzt erstmals, ob unsere Verdauungsorgane auf diese so genannten Sucralose-Moleküle wie auf Zucker reagieren.
Im Mittelpunkt standen vor allem bestimmte Hormone, die uns nach einer süßen Mahlzeit für eine gewisse Zeit ruhig stellen. Wie diese Botenstoffe aktiviert werden, ist kaum erforscht. Vermutlich spielen im Magen-Darm-Trakt Rezeptoren für süßes Geschmackserleben dabei eine Rolle.
Lust auf Energieaufnahme bleibt
Um Näheres herauszufinden, tranken gesunde Testpersonen entweder reines Wasser oder ein mit Zucker, bzw. künstlich gesüßtes Getränk zwei Stunden vor dem Besuch eines üppig bestückten Buffetts. Vor dem Essen und zum Vergleich auch danach, wurden neben den Sattheits-Hormonen GLP-1 und PYY auch die Werte für Insulin und Blutzucker ermittelt. Und es wurde beobachtet, dass nur die echten Zuckermoleküle die betreffenden Hormone, den Appetit und Insulinspiegel veränderten. Also Vorsicht: Die Lust auf Energieaufnahme wird durch künstliche Süßstoffe nicht weniger.