Unter Ekzemen versteht man eine störende und oft unangenehme entzündliche Hauterkrankung, die auch als Dermatitis bezeichnet wird. Es gibt verschiedene Arten von Ekzemen, die häufigste Art ist atopische Dermatitis. Tatsächlich machen Ekzeme mehr als 20 Prozent aller Hauterkrankungen aus. Kinder sind häufiger betroffen. Die Erkrankung kann chronisch auftreten und ein Leben lang anhalten.
Ekzeme können die Lebensqualität stark beeinträchtigen
Atopische Dermatitis ist durch trockene, rote, juckende und schuppige Haut gekennzeichnet. In schweren Fällen kann die Haut verkrusten, rissig werden, und bluten. In solchen Fällen ist sie viel anfälliger für Infektionen. Dadurch können Komplikationen auftreten. Ekzeme können sich aufgrund von körperlichen Beschwerden, Selbstwertproblemen und langwierigen Behandlungen negativ auf die Lebensqualität auswirken. Schätzungen zufolge verbringt ein Drittel aller Menschen mit Ekzemen täglich zwischen einer und drei Stunden mit der Behandlung.
Dieser Hautzustand wird von der Wissenschaft nicht vollständig verstanden. Die Symptome werden durch Umweltfaktoren wie Hitze und äußere Reizstoffe wie scharfe Waschmittel verschlimmert. Keiner dieser Faktoren gilt jedoch als zugrunde liegende Ursache für Ekzeme. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Ekzeme eine abnormale Reaktion des Immunsystems sind. Die Krankheit scheint eine genetische Komponente zu haben. Einige der jüngsten Studien haben zudem herausgefunden, dass Ekzeme mit bakteriellem Ungleichgewicht sowohl innerhalb als auch außerhalb des Körpers verbunden sind.
Gleichgewicht des Darmmikrobioms wichtig für die Gesundheit
Der menschliche Körper ist voller Leben – Mikroorganismen innerhalb und außerhalb des Körpers sind 10 zu 1 zahlreicher als unsere Zellen. Insbesondere im Verdauungstrakt befindet sich ein komplexes Ökosystem von Bakterien. Das Darmmikrobiom, wie es oft genannt wird, ist seit der Wende des 21. Jahrhunderts Gegenstand vieler wegweisender Forschungen. Diese Forschung wurde mithilfe neuer DNA-Sequenzierungsmethoden durchgeführt, mit denen Wissenschaftler Mikroorganismenarten nachweisen können, die sich sonst in unserem Verdauungstrakt verstecken würden, und nicht zur Identifizierung in einer Petrischale kultiviert werden können.
Das Darmmikrobiom besteht aus Bakterien- und Pilzarten, die unserer Gesundheit zuträglich sind, sowie Arten, die schädlich sind. Das Gleichgewicht zwischen nützlichen und schädlichen Arten kennzeichnet, ob die Darmflora einer Person gesund oder ungesund ist. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass viele verschiedene Aspekte der Gesundheit mit dem Gleichgewicht der Darmbakterien zusammenhängen, einschließlich Immunität, Entwicklung des Kindes, Fettleibigkeit, Verdauungseffizienz und Stimmung.
Obwohl mehr Forschung erforderlich ist, gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass das Hinzufügen von nützlicheren Bakterien zum Körper die Gesundheit Ihres Darmmikrobioms verbessern, und daher bestimmte Aspekte der Gesundheit fördern kann. Wenn Sie die Populationen gesunder Bakterien erhöhen, verringern Sie auch die Populationen schädlicher Bakterien.
Milchsäurebakterien bei zahlreichen Beschwerden wirksam
Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel, die nützliche Mikroorganismen enthalten, werden als Probiotika bezeichnet. Es gibt zahlreiche probiotische Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt, die aus gesunden Bakterien bestehen, aber auch probiotische Lebensmittel, darunter Apfelessig, Kefir, Kombucha, Miso, Käse, Sauerkraut, Tempeh, und Joghurt.
Der Konsum von Probiotika kann zahlreiche Vorteile haben, z.B. eine Stärkung des Immunsystems, eine effektivere Verdauung und weniger Magen-Darm-Störungen. Vorläufige Untersuchungen legen sogar nahe, dass Probiotika zur Behandlung von Magengeschwüren, Atemwegsinfektionen und Harnwegsinfektionen nützlich sein könnten. Da das Darmmikrobiom mit der Immunfunktion assoziiert wird, und Ekzeme eine Immunerkrankung sind, ist es nicht verwunderlich, dass die neuesten Forschungsergebnisse die Verwendung von Probiotika zur Vorbeugung und Linderung von Ekzemen unterstützen.
Probiotika zur Linderung und Vorbeugung von Ekzemen
Es besteht eine gut etablierte Verbindung zwischen Mikrobiom und Ekzemen. Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen mit Ekzemen ein abnormales Bakteriengleichgewicht aufweisen, einschließlich ungewöhnlich hoher Populationen schädlicher Arten. Zudem legen sie nahe, dass Probiotika in erster Linie dazu beitragen können, die Bildung von Ekzemen zu verhindern – Kinder von Müttern, die Probiotika in den letzten Wochen der Schwangerschaft oder während des Stillens einnehmen, haben eine geringere Ekzemhäufigkeit. Das Mikrobiom der Mutter beeinflusst das Mikrobiom des Neugeborenen, da sich das letztere aus dem ersteren entwickelt; die Darmflora wird dem Kind im Wesentlichen von der Mutter durch verschiedene Prozesse gegeben.
Vorläufige Untersuchungen deuten an, dass die Einnahme von Probiotika auch dazu beitragen kann, die Schwere der bereits bestehenden Hauterkrankung zu verringern. In einer Studie erhielten 118 Kinder mit Ekzemen 12 Wochen lang zweimal täglich ein Probiotikum oder ein Placebo. Jene Kinder, die das Probiotikum einnahmen, zeigten im Vergleich zu den Kindern in der Placebogruppe eine Linderung der Ekzeme.
Weitere Forschungen nötig
Was bedeuten diese Funde? Es gibt noch nicht genügend Forschungsergebnisse, um die Idee zu untermauern, dass Ekzeme ausschließlich mit Probiotika behandelt werden können. Der Einsatz von Probiotika ist auch keine Garantie für eine Erleichterung. Diese Art von Mikroorganismen kann jedoch als ergänzende Behandlung angesehen werden. Zusätzlich dazu, sollten Duftstoffe in Seifen, Waschmitteln und Lotionen vermieden, und auf Lebensmittel verzichtet werden, die das Aufflammen der Entzündung fördern. Die Haut sollte täglich gut befeuchtet werden. Antihistaminika können gegen Juckreiz helfen, topische Kortikosteroide Hautirritationen lindern.
Weitere Studien sollen dazu beitragen, wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Verwendung von Probiotika zur Behandlung von Ekzemen zu beantworten, z. B. welche Art verwendet werden sollte, welche Dosierung am besten ist, und welche Probiotika am wirksamsten sind. Bis diese Forschungen abgeschlossen sind, können Probiotika als zusätzliche Therapieform in Betracht gezogen werden, u.a. in Form einer Nahrungsergänzung. Florachron ist ein chronobiologisches Präparat, das die Darmflora natürlich verbessert (siehe Verbraucher-Info im Kasten unten).