Melatonin gilt seit langem als Multi-Tasking-Hormon, das zahlreiche Aufgaben im menschlichen Körper erfüllt. Weniger bekannt ist jedoch, dass das Hormon auch bei einem gängigen Frauenproblem hilfreich sein kann. Tatsächlich haben Wissenschaftler Jahre damit verbracht, die Beziehung zwischen Melatonin und PMS zu erforschen, um Frauen dabei zu helfen, zu verstehen, wie das bekannte Schlafhormon die unangenehmen Symptome des prämenstruellen Syndroms lindern kann.
Die Vorteile von Melatonin
Melatonin ist ein Hormon, das auch als Neurotransmitter wirkt. Es wird hauptsächlich von der erbsengroßen Zirbeldrüse im Gehirn produziert, und steuert zahlreiche Prozesse. In kleineren Mengen wird das Hormon auch in anderen Organen des Körpers gebildet. Melatonin ist vor allem für seine Rolle bei der Unterstützung des natürlichen circadianen Rhythmus des Körpers bekannt. Der 24-Stunden-Rhythmus reguliert Ihren Schlaf- und Wachrhythmus und sorgt dafür, dass Sie sich morgens wach und voller Energie fühlen, und abends müde werden. Die Menge an Melatonin steigt in den Abend- und Nachtstunden an und signalisiert Ihrem Körper, dass es Zeit ist, ins Bett zu gehen. Umgekehrt sinkt der Spiegel dieses Hormons morgens, sodass Ihr Körper mit dem Aufwachen beginnen kann. Die Menge an Melatonin, die Ihr Körper produziert, hängt weitgehend von der Lichtmenge ab, der Sie jeden Tag ausgesetzt sind. Personen, die unter Schlafstörungen leiden, weisen oft auch eine unregelmäßige Melatoninproduktion auf.
Zusätzlich zu den weithin bekannten Vorteilen, die Melatonin für den Schlaf-Wach-Rhythmus hat, erfüllt es noch andere wichtige Funktionen. Aufgrund seiner starken antioxidativen Wirkung trägt das Hormon dazu bei, die Immunfunktion zu unterstützen, die Herzgesundheit zu verbessern, die Darmgesundheit zu fördern und vor mentalen Störungen wie Alzheimer und Parkinson zu schützen. Darüber hinaus kann die Produktion optimaler Melatoninmengen auch bei der Behandlung chronischer Schmerzen helfen, die Insulinfunktion verbessern, und das Risiko für Typ-2-Diabetes verringern. Auch Menschen mit Migräne und Augenerkrankungen profitieren von Melatonin.
Wie PMS und Melatonin zusammenhängen
Viele Frauen erleben die schwächenden Auswirkungen von PMS regelmäßig. Tatsächlich ist das prämenstruelle Syndrom für eine Vielzahl von Beschwerden verantwortlich. Diese häufige Störung, die durch den Menstruationszyklus hervorgerufen wird, kann zu Gefühlen von Traurigkeit, Angst, Reizbarkeit und erhöhter Anspannung im Körper führen. PMS kann auch köperliche Symptome verursachen, darunter Krämpfe, Blähungen, Kopf- und Unterleibsschmerzen, sowie andere unangenehme Zustände.
Zusätzlich zu den vielen emotionalen und physischen Symptomen, die mit PMS verbunden sind, berichten ungefähr 70 Prozent aller Frauen während dieser Zeit auch von Schlaflosigkeit. Diese äußert sich in der Regel durch Ein- und Durchschlafstörungen. Einige Frauen klagen darüber, dass ihre Schlafqualität durch PMS stark gestört ist, was zu Müdigkeit und Energielosigkeit im Laufe des Tages führt. Diese allgemeine Müdigkeit wiederum kann zu einem gefährlichen Kreislauf aus Traurigkeit und Reizbarkeit beitragen.
Viele Studien haben gezeigt, wie der Melatoninspiegel während der verschiedenen Stadien des Menstruationszyklus einer Frau schwankt. Wenn die Melatoninwerte nicht im Normalbereich liegen, erleben Frauen eher Schlaflosigkeit. Das liegt daran, dass viele Frauen, die an PMS leiden, in den Nachtstunden auch einen niedrigeren Melatoninspiegel aufweisen, was ihre Fähigkeit, gesund zu schlafen, erheblich beeinträchtigt. Diese Forschungen sind wichtig, wenn es darum geht, spezifische PMS-Symptome wie Schlaflosigkeit zu behandeln. Indem sie gezielt auf den Melatoninspiegel abzielen, können Frauen möglicherweise die negativen Auswirkungen des Menstruationszyklus auf die Schlafqualität reduzieren.
Wie Sie für einen gesunden Melatoninspiegel sorgen
Eine gesunde Ernährung kann dabei helfen, den Melatoninspiegel zu erhöhen. Greifen Sie am besten zu Lebensmitteln, die dieses Hormon enthalten. Eine gute Wahl sind Huhn, Sauerkirschen, Tomaten, Oliven, Granatäpfel, Spargel, Ananas, Bananen, Orangen, Körner, Nüsse und Samen. Lebensmittel, die reich an der Aminosäure Tryptophan sind, unterstützen nachweislich auch die körpereigene Produktion und Abgabe von Melatonin. Zu diesen Nahrungsmitteln gehören Truthahn, Eier, Lachs, Thunfisch, Kichererbsen, Hafer, Kartoffeln und Bananen. Nicht zuletzt unterstützen Lebensmittel, die Vitamin B6 enthalten, ebenfalls die Melatoninpproduktioon.
Darüber hinaus profitieren viele Menschen von einer Nahrungsergänzung, die Melatonin bereitstellt. Hierbei erweisen sich vor allem Präparate mit pulsierender Freisetzung als wirksam. Diese setzen Melatonin schubweise während der Nacht frei, und unterstützen so erholsamen Schlaf sowie erfrischtes Aufwachen am Morgen, ohne abhängig zu machen.