Die Chronobiologie, jene in Europa entwickelte Wissenschaft vom Einfluss der inneren Uhren auf die Gesundheit, beschäftigt sich schon lange mit der Prävention von Herzinfarkten. Neue These: Das Frühstück ist biologisch essentiell wichtig und darf nicht ausgelassen werden, und auch spätes Abendessen muss möglichst vermieden werden. Also, nicht nur WAS gegessen wird, ist entscheidend, sondern auch WANN.
Das Richtige zur richtigen Zeit
In den Reihen europäischer Anti-Aging-Mediziner entwickelt sich das Wissen um den inneren Zeitzustand der Organe zur tragenden Säule der Präventions-Medizin. Damit das Richtige zu jenem Zeitpunkt gemacht wird, in dem es den größten Nutzen hat. Grund-Überlegung der Chronobiologie ist die Tatsache, dass der menschliche Körper bei Tag und bei Nacht unterschiedliche Aufgaben verfolgt. Die wichtigsten wiederholen sich innerhalb der 24 Stunden circadian, nach lateinisch «rundherum, etwa» und «Tag»:
Am Morgen und danach ist es die Ankurbelung der Aktivitäten, unter anderem messbar am Anstieg des Blutdrucks und am Hochschnellen der meisten Hormonspiegel; am Abend und während der Nacht stehen Regeneration und Erneuerung im Zentrum. Unterstützende Nahrungsergänzungen werden dem optimal und intelligent angepasst.
Abendessen schlecht für die Herzgesundheit
Amerika hinkt bei der Umsetzung dieser Hinweise hinterher. Umso auffallender ist, dass die Zeitschrift der American Heart Association, «Circulation», die Frage stellte: «Herz-Gesundheit: Ist wann Sie essen so wichtig, wie was Sie essen?» Forscher der berühmten Harvard Medizin-Schule beobachteten 16 Jahre lang die Gewohnheiten zuverlässiger männlicher Medizinkollegen und brachten deren Angaben in einen Zusammenhang mit den bei ihnen in dieser Zeit auftretenden Herzerkrankungen.
Risiko für Herzinfarkte steigt
Es handelte sich um mehr als 26.000 Männer zwischen 45 und 82, die zu Beginn der Aufzeichnungen gesund waren. Das Ergebnis verblüffte wirklich: Im Beobachtungszeitraum kam es zu 1.562 nicht-tödlichen und tödlichen kardio-vaskulären Ereignissen. Diejenigen, die regelmäßig das Frühstück übersprangen, hatten ein höheres Risiko eines solchen schweren Herzproblems, und zwar, nachdem statistisch die Unterschiede in Bezug auf Body Mass Index, Blutdruck und andere Negativfaktoren herausgerechnet worden waren. Die verbleibende Differenz wurde mit signifikanten 27 Prozent ermittelt. Jene Untersuchten, die regelmäßig sehr spät ihr Abendessen zu sich nahmen, handelten sich damit offensichtlich eine besonders schwere Störung ihrer Essens-Chronobiologie ein. Bei ihnen stieg das Risiko auf 55 Prozent!
Muterhormon der inneren Rhythmen
Die Anti-Aging-Medizin richtet sich bei uns seit mehr als einem Jahrzehnt an dem neuen Medizinwissen vom richtigen Augenblick aus. Sonnenlicht ist der stärkste Zeitgeber für den Menschen. Der äußere Licht-Dunkel-Faktor wird in unserem Körper in das Signalhormon Melatonin umgesetzt. Es ist das Mutterhormon der inneren Rhythmen. Die Chrono-Pharmakologie verfolgt das Ziel: Das Richtige Produkt zur richtigen Zeit.