Alkohol, Rauchen und übermäßiger Konsum von Kaffee während der Schwangerschaft haben generell negative Folgen für das werdende Leben. Jetzt haben Experten für Umweltbelastungen und für Kindesentwicklung an der University of California bei der Auswertung von Frauen-Daten aus den Jahren 1959 bis 1967 eine verblüffende Langzeitwirkung von mütterlichem Kaffee-Genuss auf den männlichen Nachwuchs entdeckt: Die Gesundheit der Samenzellen wird beeinträchtigt.
Schlechtere Spermienqualität bei den Söhnen
Fünf Tassen Kaffee pro Tag von Schwangeren damals resultieren in einer deutlich schlechteren Samenqualität bei deren Söhnen. Als die Samenqualität erfasst wurde, waren dies Buben zwischen 38 und 47 Jahre – in ihrer wichtigsten Fortpflanzungszeit.
Die Wissenschaftler schließen Fehler nach der exakten Analyse der Spermien von 196 Freiwilligen aus. Die Konzentration der Samenzellen je Milliliter – sie kann zwischen 20 und 150 Millionen schwanken und im Mittel bei 60 Millionen liegen – lag bei den untersuchten Söhnen unter dem üblichen Altersdurchschnitt. Die Zahl der Zellen mit normaler Form lag ebenfalls mit 25 Prozent im Minusbereich, die Fortbewegungskapazität war um 13 Prozent reduziert.
Nur die Mutter spielt eine Rolle
Unerheblich war der Kaffeekonsum des Vaters in der Zeit vor der Zeugung. Auch in Bezug auf Alkohol und Nikotin konnte kein diesbezüglicher Effekt des mütterlichen Lebensstils während der Schwangerschaft ermittelt werden.
Die verblüffenden Erkenntnisse erinnern daran, dass sehr viele Faktoren die Fertilität eines Mannes beeinflussen können. Bereits in früheren Jahrtausenden suchten Medizinmänner nach pflanzlichen Substanzen, mit denen die Erbanlagen des Mannes optimiert werden konnten.