Was ist Testosteron?
Bei Testosteron handelt es sich um das wichtigste männliche Sexualhormon, das für die normale Entwicklung des Mannes und für einen gesunden Organismus von entscheidender Bedeutung ist.
Im männlichen Körper wird Testosteron in der Nebennierenrinde und im Hoden gebildet, und beeinflusst unter anderem die Fortpflanzungsfähigkeit, die Sexualfunktionen, das Muskelwachstum, die Knochendichte und reguliert den Fettstoffwechsel. Darüber hinaus prägt Testosteron den männlichen Phänotyp und wird für die Spermienproduktion benötigt. Spitzensportler, Bosse und Politikern weisen für gewöhnlich sehr hohe Testosteronwerte auf. Dieses Hormon steigert das Durchsetzungsvermögen und die Anziehungskraft des Mannes, Störungen beeinträchtigen sehr rasch die Lebensfreude.
Wie wirkt Testosteron?
Bei beiden Geschlechtern fördert Testosteron die Libido und senkt den Cholesterinspiegel des Blutes. Testosteron schützt auf der körperlichen Ebene den Knochen vor Abbau und Brüchen, ist eine wichtige Reha-Substanz nach Verletzungen und erschwert es dem Organismus, Fett in seine Speicher einzulagern. In Bezug auf das seelische Befinden, sorgt dieses Hormon für Aktivität und Unternehmenslust.
Mit dem Alter sinkt der Testosteronspiegel
Während Männer altern, erleben sie einen natürlichen Rückgang des männlichsten aller Hormone. Unstrittig ist, dass die Produktion von Testosteron in den Hoden und dessen Vorläufersubstanzen aus der Nebenniere bereits ab dem 30. bis 35. Lebensjahr langsam abnimmt. Die Veränderungen sind schleichend. Studien zeigen, dass eine ungesunde Lebensweise diesen Prozess beschleunigen kann! So haben z. B. Alkohol, Nikotin und Stress negativen Einfluss auf den Testosteronspiegel. Männer, die dem nicht gegensteuern, müssen mit einer Veränderung ihrer Libido rechnen, auch das Diabetesrisiko erhöht sich mit großer Wahrscheinlichkeit. Darüber hinaus nehmen sie eine Abnahme der Knochendichte und der Muskelmasse in Kauf. Und sie müssen sich vermutlich sexuellen Problemen stellen. Doch dieser Abwärtstrend kann gestoppt werden: Schon einige Änderungen des Lebensstils genügen, etwa durch sportliche Aktivität und Fettabbau.
Wie äußert sich ein Testosteronmangel?
Die Symptome des so genannten Androgendefizits haben unendlich viele Gesichter: Leistungsabfall, Abnahme der Muskelkraft, Abgeschlagenheit, Aggressivität, Schlafstörungen, Depression, Osteoporose und eine Zunahme des Körperfettanteils sind nur die bedrückendsten. Ein Mangel an Sexualhormonen drückt auch die kognitiven Fähigkeiten des Gehirns. Infarktpatienten weisen in der Regel niedrige Spiegel der Androgenhormone auf, oft begleitet von erhöhten Werten von Cholesterin und Cortison. Deshalb wird Testosteron zusätzlich eine gefäßschützende
Wirkung zugeschrieben.
Formen der Testosteronersatztherapie
Nach ausführlicher Untersuchung, einschließlich der Prostatagröße und nach Kenntnis des PSA-Wertes, kann eine Hormonsubstitution mit Testosteron in Betracht gezogen werden.Davon profitieren in der Regel auch die Knochengesundheit und die Muskulatur. Angestrebt wird meist ein über Tage hinweg konstanter Blutspiegel unter Vermeidung von Spitzenwerten. Bei einer lediglich geringen Erniedrigung kann Testosteron bzw. ein Ester dieses Hormons oral (z. B. als Kapsel) eingenommen werden. Hier gilt es jedoch zu beachten, dass oral aufgenommenes Testosteron sehr rasch abgebaut wird, sodass man kaum physiologische Serumspiegel erreichen kann. Außerdem muss die Einnahme mehrfach pro Tag erfolgen, was zu nicht chronobiologischen Serumspiegeln führt.
Alternativ kann Testosteron auch als Gel aufgetragen werden. Um den Grundsätzen der Chronobiologie gerecht zu werden, sollte die Applikation jeden Morgen stattfinden. Ideale Applikationsorte sind die Außenseite der Oberarme oder Oberschenkel. Auch Pflaster sind eine mögliche Methode. Diese führen jedoch häufig zu Hautreizungen. Bei sehr stark erniedrigten Werten oder in Fällen, wo oben beschriebene Therapien nicht ausreichen, kann Testosteron auch als Depot in den Gesäßmuskel gespritzt werden. Hierzu eignet sich am ehestens die so genannte 3-Monatsspritze, die alle 12 Wochen wiederholt wird. Unabhängig von der Applikationszeit, erreicht man hiermit langanhaltende, physiologische Serumwerte über einen langen Zeitraum. Die langfristigen Risiken einer Hormonersatztherapie sind jedoch noch nicht ausreichend geklärt, weswegen es wichtig ist, die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode abzuwägen, bevor eine Therapie begonnen wird.
Nebenwirkungen
Vor einer medikamentösen Testosteronersattherapie ist in jedem Fall ein Hormonstatus durch den Facharzt nötig. Wenn die Behandlung nicht sachgemäß erfolgt, können sich schwerwiegende Nebenwirkungen zeigen. So wird etwa die Fertilität und die Qualität und Anzahl der männlichen Spermien durch hohe Hormongaben beeinträchtigt. Auch ein bereits vorhandenes Prostatakarzinom kann durch die Substitution schneller wachsen. Daher ist in diesem Fall von einem Testosteronersatz unbedingt abzuraten. Auch bei der seltenen männlichen Form des Brustkrebses sollte keine Substitution mit dem Hormon erfolgen. Bei gutartiger Prostatavergrößerung mit Beschwerden ist ebenfalls Vorsicht geboten. Auch für Männer, die unter Polyglobulie oder dem Schlafapnoe-Syndrom leiden, ist eine Testosteronersatztherapie nicht geeignet.
Dosierung
Bei Verdacht auf Testosteronmangel, ist es unbedingt erforderlich, einen Facharzt auf dem Gebiet zur Rate zu ziehen, und einen Hormonstatus durchführen zu lassen. Aufgrund der Ergebnisse kann ein individuelles Therapiekonzept und die richtige Dosierung festgelegt werden, um Risiken und Nebewirkungen zu reduzieren. Bei Hormonen gilt grundsätzlich: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Eine hormonelle Substitutionstherapie mit Testosteron ist rezeptpflichtig, von Anbietern im Internet, die ohne Rezept verkaufen, ist in jedem Fall abzuraten, da die Produkte oft verunreinigt sind oder gar kein Testosteron enthalten.
Pflanzenstoffe als natürliche Alternative
Anti-Aging-Ärzte steuern rechtzeitig mit pflanzlichen Wirkstoffen (L-Arginin, Tribulus Terrestris, Ginkgo biloba, Sägepalme und anderen) dagegen. Speziell mit einer tageszeitlich korrekten chronobiologischen Freisetzung (z. B. in Androchron®) fördert diese wissenschaftlich abgestimmte Mischung Muskelkraft, Ausdauer und Libido. Medizinisch werden weniger Herzerkrankungen und Thrombosen, weniger Fettgewebe und ein niedrigerer Blutdruck erzielt. Die Zufuhr der Aktivsubstanzen wird tageszeitlich variiert, was die Bioverfügbarkeit rund um die Uhr erhöht. Substanzen zur Testosteronherstellung werden abends verabreicht, damit genug Zeit ist, über Nacht die Testosteronproduktion zu aktivieren, Abendsubstanzen dienen hingegen als Schutz der Prostata.
Wichtige Substanzen:
Taurin und L-Arginin: Während es sich beim erstgenannten um eine Aminosulfonsäure handelt, ist L-Arginin eine Aminosäure. Beide können vom erwachsenen Organismus selbst gebildet werden und werden zudem über die Nahrung aufgenommen. Für beide ist eine positive Wirkung auf das Herzkreislaufsystem beschrieben, wobei für L-Arginin der Wirkmechanismus bekannt ist: Aus L-Arginin wird Stickstoffmonoxid (NO) gebildet, dessen gefäßerweiternde Wirkung wissenschaftlich belegt ist. L-Arginin spielt zudem bei der Bildung und Freisetzung verschiedener Hormone eine wichtige Rolle. Taurin ist an der Bildung der Gallensäuren beteiligt und übt so seinen positiven Effekt auf den Energiehaushalt aus.
Sägepalme: Das Extrakt der Sägepalme enthält wertvolle Öle, Polysaccharide sowie Phytosterine, Flavonoide und Carotinoide (sekundärer Pflanzenstoffe). Das Extrakt wird in der Naturheilkunde seit Jahrhunderten angewandt und führt vor allem im Frühstadium einer gutartigen Prostatavergrößerung (BPH) zu deren Rückgang. Dadurch wird erreicht, dass die Beschwerden beim Wasserlassen erheblich reduziert werden und der Harnfluss erhöht wird. Darüber hinaus zeigen sich positive Auswirkungen auf das gesamte Herzkreislaufsystem.
Lignane: Abgeleitet vom lateinischen Begriff für Holz (lignum) bezeichnet Lignane eine besondere Klasse an Antioxidantien, Polyphenolen und Isoflavonen. Am stärksten ist die strukturelle Ähnlichkeit der Lignane mit der Gruppe der Sexualhormone. Das ermöglicht durch Anbindung an gewisse Rezeptoren unserer Zellen sowohl den Ausgleich der nachlassenden Eigenproduktion als auch eine Abschwächung bei zu hoher Hormonproduktion. Auf diese Weise greifen Lignane in die Entwicklung hormonabhängiger Tumore (Brust, Prostata, Darm) ein. Neben der Einschränkung gewisser Krebsrisiken kann mit Lignanen zusätzlich eine Verbesserung der Herzgesundheit erzielt werden.
Tribulus: Die in Tribulus enthaltenen Wirkstoffe sind spezielle sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannten Saponine. Saponine (lateinisch Sapo = Seife) sind in Pflanzen häufig vorkommende wasserlösliche, glykosidische Naturstoffe. Hauptwirkstoff ist die Substanz Protodioscin, eine steroidähnliche Verbindung. Tribulus bewirkt durch die Stimulation der Hirnanhangdrüse eine Ausschüttung von luteinisierendem Hormon (LH) und LH wiederum bewirkt die Ankurbelung der Testosteronproduktion. In den letzten 20 Jahren wurden verschiedenste Untersuchungen durchgeführt, wobei gezeigt werden konnte, dass Tribulus die Freisetzung von LH um bis zu 72 Prozent und dadurch die von Testosteron um bis zu 50 Prozent steigern kann.
Ginkgo biloba: Dieser spezielle Ginkgo-Extrakt fördert die Durchblutung des gesamten Körpers, in dem er die Blutgefäße weitet und die Verklumpungsgefahr des Blutes senkt. Beschwerden, die durch eine mangelnde Durchblutung bedingt sind, werden daher gelindert: Im zunehmenden Alter sind dies vor allem Gedächtnisverlust, nachlassende Muskelkraft und Stoffwechselerkrankungen.
Vitamin C und E: Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin, dessen Aufgabe darin besteht, Gewebsstrukturen, Zellmembranen und Zellbestandteile vor oxidativen Schäden durch freie Radikale zu schützen. Auch Vitamin E dient dem Schutz vor oxidativen Schäden bzw. deren Behebung und unterstützt den Effekt des Vitamin C.
Vitamine der B-Gruppe: Die verschiedenen Substanzen des Vitamin B-Komplexes unterstützen diverse Enzyme, welche verschiedene Schlüsselschritte des Stoffwechsels lenken. Mangelzustände bewirken oftmals Störungen der Prozesse.
Zink: Das Spurenelement Zink ist Bestandteil vieler Enzyme oder ihrer Co-Faktoren und greift damit in den gesamten Stoffwechsel ein. Es ist wichtig für die Zellteilung, spielt eine wichtige Rolle im Proteinstoffwechsel und ist darüberhinaus am Stoffwechsel der Wachstums- und Sexualhormone beteiligt.