Viele Studien zeigen bereits einen klaren gegenläufigen Zusammenhang – je mehr Selen, desto weniger Krebs. Jetzt bestätigte eine Studie (Nutritional Prevention of Cancer trial, Penn State), dass Selen konkret Eiweiße verändert, die bestimmte Anti-Krebs-Zellen der Prostata aktivieren, und so verstärkt vor Krebs schützen.
Lebenswichtiges Spurenelement
Selen ist eine essentielle, lebensnotwendige Substanz, die der Körper jedoch nicht selbst produzieren kann. Pflanzen, vor allem, Getreide, nehmen dieses Element auf, und über die Nahrungskette kommt es – hoffentlich – auf direktem Wege oder über den Verzehr von Fleisch zu uns. Das Spurenelement beeinflusst an die hundert Eiweiße und Peptide im menschlichen Körper, von denen einige eine Rolle bei der Krebsentstehung spielen. Es ist essentiell für die Bildung des Herzmuskels und der Spermazellen.
Bereits ein geringer Selen-Mangel hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesundheit, und Funktion der meisten Organe. Deshalb werden innovative Wege getestet, unsere Ernährung wirksam mit dem Spurenelement anzureichern, zuletzt mit Bäckerhefe.
Ausschaltung krebsauslösender Substanzen
Immer mehr Studien beschäftigen sich mit der Wirkung von Selen auf die Bekämpfung von Krebserkrankungen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das wichtige Spurenelement dazu beiträgt, krebsauslösende Substanzen zu deaktivieren, bösartige Zellveränderungen, und das Immunsystem zu beeinflussen. Bei der Entstehung von Krebs spielen vor allem freie Radikale eine Rolle. Diese können die Zellen schädigen, und zu Mutationen führen, sowie für die Aktivierung von Karzinogenen sorgen. Forscher nehmen zudem an, dass freie Radikale auch Einfluss auf normale Viren haben, was dazu führen kann, dass diese Krebs auslösen.
Selen reduziert Prostatakrebsrisiko um die Hälfte
Selenabhängige Enzyme können diesen freien Radikalen entgegenwirken. Besonders effektiv erweist sich Selen vor der Entstehung und in den Frühstadien des Tumors. In Tierstudien und bei Experimenten mit menschlichen Tumorzellen konnte festgestellt werden, dass Zellen, die genügend von diesem Spurenelement erhalten, nicht so rasch wachsen wie Zellen ohne. In mehreren Studien konnte die Wirkung von Selen bei verschiedenen Krebsarten gezeigt werden. Eine japanische Studie assoziiert eine hohe Selenkonzentration mit einem um die Hälfte reduzierten Risiko für Prostatakrebs. Andere Forschungen fanden heraus, dass sich die Substanz auch effektiv bei Brust, Lungen, Magen- und Dickdarmkrebs erwies. Andere Studien hingegen fanden keinen antikanzerogenen Effekt von Selen.
Fazit
Auch wenn einige Studien vielversprechend sind, ist die derzeitige Datenlage noch nicht aussagekräftig genug, um eine höhere Aufnahme von Selen zu empfehlen. Weitere Forschungen sind nötig, um die Wirkung der Substanz bei Tumorerkrankungen zu untersuchen.