Es passiert nicht oft, dass eine langfristig angelegte Studie frühzeitig gestoppt wird – aber genau das veranlasste das amerikanische Institut für Herz, Lunge und Blut nach enttäuschenden Erkenntnissen in Bezug auf die Herzgesundheit von übergewichtigen Menschen mit Diabetes.
Untersuchungen mit Zuckerkranken
Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt. Die 5.145 Personen waren zwischen 45 und 76 Jahre alt, und überwiegend weiblich. Bei der Hälfte von ihnen sollte geprüft werden, wie sich bei einer Zuckerkrankheit die freiwillige Kalorienbeschränkung und die Verstärkung der körperlichen Aktivitäten auf eine mögliche Reduktion drohender Herzinfarkte, Schlaganfälle und anderer Risiken durch Gefäßerkrankungen auswirken.
Die zweite Gruppe ohne solche Maßnahmen diente zum Vergleich. Die freiwilligen Teilnehmer wurden auf Herz und Nieren geprüft, ob sie für ein strenges Programm geeignet waren, und mussten z.B. trotz Zuckerkrankheit normale Blutdruckwerte aufweisen.
Gewichtsabnahme im ersten Jahr
Die ersten Ergebnisse signalisierten einen Erfolg. Die Versuchsgruppe schaffte eine Gewichtsabnahme von bis zu zehn Prozent im ersten Jahr, und hielt einige der Errungenschaften teilweise vier Jahre lang durch. Dann die Ernüchterung!
Vergleich zu anderen Personen mit Diabetes
Die nackte Verbesserung der Zahlen und Blutwerte führte jedoch in dieser Gruppe nicht automatisch zu einer Verringerung schwerer Herzattacken, und anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vergleich zu den anderen Menschen mit Diabetes. Zwei Jahre vor dem geplanten Ablauf wurde die Untersuchung gestoppt. Es erschien ethisch nicht gerechtfertigt, den Menschen weiterhin größere Opfer abzuverlangen, ohne dass sie dafür mit einer deutlichen Risikoverringerung belohnt wurden.