Parkinson ist eine schwerwiegende Erkrankung des Nervensystems, welche die Lebensqualität massiv beeinträchtigt. Forschungen zeigen, dass sich eine Heilpflanze namens Coptis chinensis bei der Behandlung als effektiv erweisen könnte.
Chinesischer Goldfaden beliebt in der Traditionellen Chinesischen Medizin
Chinesischer Goldfaden gehört zur Gattung der Coptis chinensis, die etwa 10 bis 15 Arten enthält, und in Ostasien sowie Nordamerika beheimatet ist. Die Pflanze findet sich vor allem in Wäldern und schattigen Tälern, und wird speziell in der Traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt. Die Rhizome der Pflanze verfügen über eine Fülle von Wirkstoffen, die antibakterielle, antivirale und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen, weswegen chinesischer Goldfaden in der Regel alleine, oder zusammen mit anderen Kräutern verwendet wird, um eine Reihe gesundheitlicher Beschwerden wie Arteriosklerose, Akne, Reizdarmsyndrom, Zahn-, und Halsschmerzen sowie Krebsgeschwüre zu behandeln.
Bei der Therapie von Hauterkrankungen wie Akne, Furunkeln, Abszessen und sogar Verbrennungen haben sich Umschläge und Kompressen von Coptis chinensis als wirksam erwiesen. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass die Tannine eine schnellere Wundheilung fördern, und den Blutfluss hemmen, was die Behandlung von Blutungen ebenso effizient macht.
Noch keine Heilung bei Parkinson
Eine in der Fachzeitschrift American Journal of Chinese Medicine publizierte Studie fand heraus, dass chinesischer Goldfaden auch bei der Parkinson-Krankkeit effektiv sein könnte, einer Erkrankung, die mit oxidativem Stress assoziiert werden. Bei Parkinson handelt es sich um eine der häufigsten neurodegenerativen Krankheiten, die durch die Unfähigkeit der Nervenzellen im Gehirn verursacht wird, Dopamin zu produzieren. Die Erkrankung verläuft zumeist schleichend, und führt zunehmend zu einer Beeinträchtigungen der Bewegung.
Zu den möglichen Symptomen zählen u.a. Muskelsteife, Zittern, Bewegungsarmut, und Verlangsamung der Bewegungsabläufe. Darüber hinaus treten häufig Begleitsymptome wie Depressionen, Ängste, Schlafprobleme, Schwitzen und allgemeine Schmerzen auf. Bis heute gibt es keine Heilung für die Erkrankung, auch wenn bestimmte Therapiemaßnahmen die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können.
Chinesischer Goldfaden hat neuroprotektive Wirkung
Wissenschaftler aus China und Deutschland untersuchten die Pflanze auf ihre neuroprotektive Wirkung bei Parkinson. dafür zogen sie Labor- und Tiermodelle heran. Zu diesem Zweck wurde das Zellmodell der Parkinson-Erkrankung mit dem Wasserextrakt des chinesischen Goldfadens vorbehandelt.
Das Ergebnis: Die Zellen sowie die intrazelluläre ATP-Konzentration wiesen eine viel bessere Lebensfähigkeit auf. Zudem wurde die Apoptose abgeschwächt. Verantwortlich für diese Effekte waren vor allem die Alkaloide Berberin und Coptisin, welche zu den Hauptwirkstoffen der Pflanze zählen.
Verbesserung der motorischen Fähigkeiten bei Parkinson
Speziell Berberin wird mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht, die von der Unterstützung der Darmgesundheit über die Verringerung von Entzündungen, bis hin zur Senkung des Blutdrucks reichen.
Im Tiermodell kam es durch chinesischen Goldfaden zu einer Verbesserung der motorischen Fähigkeiten, und zu einer Erhöhung der Tyrosinhydroxylase-positiven Neuronen. Aufgrund dieser Resultate könnte die Pflanze in Zukunft vielleicht erfolgreich zur Behandlung von Parkinson eingesetzt werden.
Auch bei anderen ernsten Erkrankungen hilfreich
In Tierversuchen konnte festgestellt werden, dass Coptis chinensis möglicherweise auch bei Diabetes hilfreich ist. Eine Studie aus dem Jahr 2011 des American Journal of Chinese Medicine legt nahe, dass die Pflanze vor Diabetes schützt, indem sie teilweise die Insulinresistenz und den Glukosestoffwechsel verbessert. Andere Forschungen an Ratten zeigen wiederum, dass Chinesischer Goldfaden Herzerkrankungen vorbeugen oder verbessern kann, indem es den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel senkt.
Zudem deutet eine Studie aus dem Jahr 2005 an, dass Coptis chinensis Tumorerkrankungen wie Brustkrebs entgegenwirken kann, indem es den programmierten Zelltod auslöst, der wichtig ist, um das Wachstum von Krebszellen zu stoppen, während andere Forschungen andeuten, dass die Pflanze die körpereigene Abwehr gegen Leberkrebs stärkt, und bei Lungenkrebs effektiv ist.
Fazit
Aufgrund der begrenzten Forschung ist es zu früh, um Coptis chinensis uneingeschränkt für die Behandlung einzelner Erkrankungen zu empfehlen. Trotzdem sind die bisherigen Ergebnisse bereits vielversprechend. Vor der Anwendung sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Coptis chinesis nicht verwendet werden.