Der Mangel an dem sogenannten Schlafhormon Melatonin kann der entscheidende Faktor für das Eintreten einer Diabeteserkrankung sein, denn gerade der ältere Körper steht im Verdacht, Melatonin nicht mehr ausreichend zu produzieren. Dieses Defizit kann jedoch leicht und ohne Nebenwirkungen ausgeglichen werden.
Melatonin stellt Organismus auf Nachtbetrieb um
Wissenschaftler in Sao Paolo (Brasilien) entfernten in einer Studie mit Albinoratten das Pinealorgan der Tiere, das Zentrum der inneren Uhren. Sein Hormon Melatonin stellt wie im menschlichen Körper beim Wechsel vom Tageslicht zur Dunkelheit den Organismus auf Nachtbetrieb um. Auch die Leber erhält aus dem Gehirn auf diese Weise wichtige Anstöße für ihre Aufgaben im Stoffwechsel der Nacht. Bei den Versuchsratten ohne Melatonin fiel diese fundamentale nächtliche Hormonsteuerung der größten Drüse überraschenderweise aus. In Folge kam es zu einer Störung des Zusammenspiels von Insulin und Leber. Das Hormon der Bauchspeicheldrüse, Insulin, entscheidet nach jedem Verzehr von Kohlenhydraten – Teigwaren, Kartoffeln, Zucker – unseren Blutzuckerspiegel.
Melatoninmangel löst Insulinresistenz aus
Diese Nahrung gelangt über die Leber als Glukose ins Blut. In diesem genau abgestimmten Einfluss des Insulins auf die Leberaktivität scheint Melatonin also eine bisher nicht beachtete große Rolle zu spielen, was die angesehene Fachzeitschrift «Endocrinology» als Sensation wertet.
Die Laborratten lebten in einem Wechsel von je 12 tunden Helligkeit und Dunkelheit. In der künstlichen Nacht fehlte ihnen das Melatonin – und damit ein Impulsgeber für die Leber. Das führte bei den Tieren allmählich zur Insulinresistenz – ihr Stoffwechsel reagierte nicht auf die immer drängenderen Signale des Insulins. Durch wochenlange Wiederholung kam es zur Überzuckerung des Blutes. Am Ende dieser schmerzlosen Entwicklung stehen Schädigungen der Nerven, Nieren, Augen und Gefäße.
Melatonin gegen Schlafstörungen
In Deutschland sind zwischen sechs und acht Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Gleichzeitig leiden Millionen Ältere an Schlafstörungen und anderen Auffälligkeiten, die auf einen Melatoninmangel zurückzuführen sind, denn in ihrem Körper steigt der Melatoninwert nachts nur sehr spät und nur sehr kurz an. Synthetisiertes Melatonin (verschreibungspflichtig), idealerweise in einem chronobiologisch ausgerichteten Präparat wie Melachron® (siehe Verbraucher-Info im Kasten unten), verbessert das Ein- und Durchschlafen, und schützt gleichzeitig möglicherweise vor Diabetes.