Wissenschaftliche Forschungen deuten darauf hin, dass fermentierte Sojaprodukte mit einer Reihe gesundheitlicher Vorteile verbunden sind. Und: Soja soll auch das Leben verlängern!
Fermentiertiertes Soja gegen vorzeitigen Tod
Während Sojamilch und Tofu zu den unfermentierten Sojaprodukten zählen, werden Tempeh, Miso und Natto (wirkungsvolles Enzym, das durch die Fermentation von Sojasamen gewonnen wird) gegoren, d.h. sie werden unter Verwendung von Schimmel oder Bakterien in einem Fermentationsprozess hergestellt, um für eine längere Haltbarkeit zu sorgen, und besser verdaulich zu sein. Forscher berichten nun, dass genau diese Lebensmittel das Risiko eines vorzeitigen Todes reduzieren können.
Die japanische Bevölkerung ist dafür bekannt, eine höhere Lebenserwartung zu haben, was laut Experten vor allem mit ihren positiven Ernährungsgewohnheiten zu tun hat. Dazu zählt der verstärkte Konsum von Lebensmitteln wie Fisch, der aufgrund des hohen Selen-Gehaltes die antioxidativen Abwehrkräfte verbessert und das Immunsystem fördert, während Omega-3-Fettsäuren die Herzgesundheit unterstützen, und B-Vitamine dem Gehirn zugutekommen. Auch grüner Tee, speziell Matcha, wirkt sich positiv auf die Immunabwehr aus, da er reich an Flavanolen ist. Eingelegtes fermentiertes Gemüse ist wiederum entscheidend für eine positive Verdauung, da es über natürliche Probiotika verfügt. Nicht zuletzt besitzen Algen eine Reihe wichtiger Substanzen wie Jod, Zink, Magnesium, und Kalzium zur Stärkung von Herz und Immunsystem.
Niedrigeres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben
Im Rahmen einer Studie vom National Cancer Center in Japan wurden die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Arten von Sojaprodukten und Todesfällen aufgrund von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und Verletzungen untersucht. Zu diesem Zweck wurden die Daten von 92.915 Japanern im Alter zwischen 45 und 74 Jahren über einen Zeitraum von durchschnittlich 15 Jahren verfolgt. Dabei wurden auch andere Faktoren wie Diabetes, Nikotinkonsum, Bluthochdruck und weitere Variablen miteinbezogen.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass jene Probanden, die vermehrt fermentierte Sojaprodukte verzehrten, ein um 10 Prozent niedrigeres Todesrisiko hatten. Bei jenen, die Natto zu sich genommen hatten, zeigte sich ein um 18 Prozent niedrigeres Risiko für einen Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut den Forschern könnte dies an den wertvollen Substanzen in diesen Produkten liegen, wie z.B. Kalium und Ballaststoffe, die u.a. die Fähigkeit haben, den Cholesterinspiegel zu stabilisieren, und das Gewicht in einem gesunden Rahmen zu halten, während Isoflavoneverbindungen einen erhöhten Blutdruck senken.
Sojaprodukte im Allgemeinen, wie Sojamilch und Tofu, wirkten sich nicht auf die Sterblichkeit aus. Es wurden auch keine Zusammenhänge zwischen dem Verzehr von Soja und krebsbedingten Todesfällen gefunden.
Genaue Wirkungsweise von Soja muss noch entschlüsselt werden
In letzter Zeit hat die Beliebtheit von Soja zugenommen, insbesondere bei Vegetariern in westlichen Gesellschaften, die nach Proteinquellen suchen. Allerdings weisen die Experten darauf hin, dass es sich dabei um eine Beobachtungsstudie handelt, die Ursache und Wirkung nicht belegt, und dass es viele andere Variablen gab, die sie nicht erklären konnten. Weitere Forschungen sind nötig, um die genauen Mechanismen von Soja-Produkten im Körper zu untersuchen.