Die Zahlen wurden in den USA erhoben, doch in den meisten westlichen Ländern werden ähnliche Verhältnisse befürchtet: Fast niemand ernährt sich entsprechend den Gesundheitsrichtlinien. In der Altersgruppe ab 71 Jahren konsumieren 80 Prozent zu viele Kalorien in Form von Fetten und Zucker.
Auch zu hoher Alkoholkonsum
Praktisch keiner erreichte bei einer Studie mit 16.338 Teilnehmern die Vorgaben für Gemüse und Vollkornprodukte. Die Altersgruppe 31 bis 50 konsumiert zusätzlich zu viel Alkohol. Besonders erschreckend erscheint das fehlende Wissen um gesundes Essen. 90 Prozent der Gesamtbevölkerung ersetzen fortwährend nährstoffreiche Produkte durch nährstoffärmere.
Schlechte Ernährung weit verbreitet
Angesichts solcher Entwicklungen ist die von staatlichen Gesundheitsinstanzen wiederholt geäußerte These von einer ausgewogenen Ernährung, die eine gezielte Ergänzung überflüssig macht, mehr als fragwürdig. Im Zentrum der Kritik steht die Lebensmittelindustrie, die in den vergangenen Jahrzehnten zu viele Fette, Zucker und Salz einsetzte, um ihre Produkte immer unwiderstehlicher zu machen. Die Väter der Erhebung (National Health and Nutrition Examination Survey) fordern angesichts der großen Zahl ernährungsbedingter Erkrankungen von Washington drastische Maßnahmen. Ohne sie, lautet ihre Argumentation, wird sich die aktuelle Ernährung immer weiter vom aktuellen Wissensstand entfernen.