Auch nach ausführlichen Erörterungen mit Herstellern spricht sich die Amerikanische Akademie der Dermatologie Ende August 2014 immer noch nicht für die Verwendung von Sonnensprays zum Schutz vor UV-Strahlung aus. Weitere Informationen sind nötig, ehe diese Produkte als unbedenklich und als effizient beurteilt werden können, heißt es in dem Urteil.
Kinder stärker gefährdet
Gesundheitliche Risiken betreffen das mögliche Einatmen der gesprayten Substanzen, vor allem, wenn Kinder damit besprüht werden. Ein Sprecher des Henry Ford Health Systems in Detroit erklärte: «Wir wissen einfach zu wenig über mögliche Gefahren.» Die Empfehlung lautet daher, dass Substanzen nach Möglichkeit nicht eingeatmet werden sollten.
Warnungen auf Gebrauchsanweisungen
Schon seit 2011 befasst sich die amerikanische Lebensmittel- und Medikamenten-Behörde FDA kritisch mit Sonnensprays. Die Kosmetikbranche reagierte 2012 und veränderte Gebrauchsanweisungen, zum Beispiel mit einer Warnung vor dem Einsatz in der Nähe von offenem Feuer, nachdem es fünf Fälle von schweren Verbrennungen gegeben hat.
Fraglicher UV-Schutz
Strittig ist generell auch das Versprechen, dass Konsumenten sich auf diese Weise, so wie sie es erwarten, mit einem UVA/UVB-Breitbandfiltersystem vor Hautschäden und Altersflecken schützen. Nach Auffassung der Hautärzte-Vereinigung müssen die Hersteller von Sonnensprays noch nachweisen, dass ihr Spray-Schutz anderen Formulierungen wie die von Lotionen und Ölen entspricht.
Sonnencreme effektiver
Sprüh-Sonnenschutz bedeckt die Haut mit winzigen Tröpfchen mit gleich großen freien Abständen dazwischen. Sonnenschutzpräparate enthalten in der Regel UV-Filter, mineralische und chemische Filter, die sowohl äußerlich wie innerhalb von Geweben wirken sollen.
Das Problem bei Sonnensprays ist vor allem, dass sie über einen niedrigeren Lichtschutzfaktor als Cremes verfügen. Zudem kann der Spray weniger gut dosiert werden als eine Creme, beim Aufsprühen geht eine erhebliche Menge der Sprühlotion verloren. Die Flüssigkeit bei Sprays ist meist viel dünner als bei herkömmlichen Cremes, weswegen kein so guter Sonnenschutz besteht.