DOCa. Priorato, Saccriw S.L.
Mit dem großen Erfolg der spanischen Weine auf dem Weltmarkt (Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre) wurde die Weinwelt neben der längst etablierten Rioja auf zwei aufstrebende Regionen in Spanien aufmerksam, das Ribera del Duero und das Priorato. Neue wie alte Betriebe brachten hier in kurzer Zeit Weinqualitäten auf den Markt, die nicht nur mit Höchstnoten bedeutender Weinjournalisten bewertet wurden, sondern auch in der Gastronomie auf dem deutschen wie internationalen Markt rasch für Begeisterung sorgten. Noch wenig, oder gar nicht bekannte Weingüter wie Clos Mogador, Clos de l’Obac, Clos Martinet, Clos Erasmus, last but not least L’Ermita, wurden über wenige Jahre weltbekannt, ja weltberühmt.
Ganz erheblichen Anteil am Erfolg der Weine aus dieser Region hat der aus Frankreich stammende René Barbier – einer der Gründungsväter des nordspanischen Anbaugebiets und D.O.Ca. Priorato. Der Weinmacher und Inhaber von Clos Mogador hat aus dem bergigen Brachland eine der aufregendsten Weinlandschaften Spaniens geschaffen. Aber nicht nur das, seine eigenen Weine zählen seit der Gründung regelmäßig zur Spitze des Landes. Und wenn René Barbier sich auf ein neues Projekt wie das oben genannte Saccriw einlässt, kann man sicher sein, dass sich dahinter etwas ganz Besonderes verbirgt.
Betörende, klare Fruchtaromen und erdige Noten
SACCRiW ist ein Gemeinschaftsprojekt von René Barbier und seinen Freunden Sidi Anderson Cana Christian René Isabelle Wolfgang.
Siddika Inanici-Michiels, René Barbier und Wolfgang Grün lernten sich natürlich über Wein kennen. Aus geschäftlichen Beziehungen entstanden über die vielen Jahre, während zahlreicher Begegnungen auf dem Weingut, auf Weinmessen oder bei Verkostungen im Weinladen in Mönchengladbach, Freundschaften und irgendwann die Idee, einen gemeinsamen Wein zu machen. Die erfolgreiche Weinhändlerin Siddika wusste sehr genau, was ihre anspruchsvolle Kundschaft mag und sucht, Wolfgang Grün war teilweise ihr Kollege und ist selbst Weinmacher, der seit Jahren von der spanischen Region fasziniert ist. Und René, die Weinlegende unter den spanischen Winzern, war von der Idee spontan begeistert. Laut Aussage der 3 Freunde ist dieser Wein die Summe von Regionen, Rebsorten, Aromen und Weinstile.
Kühl, heiß, feurig, elegant, saftig, würzig, mineralisch, gehaltvoll, vollmundig. Dem kann ich nicht mehr viel hinzufügen, außer der Tatsache, dass der Wein wunderbar schmeckt, ausgewogen ist und in seiner unendlichen Tiefe in sich selber ruht. Geweckt will er werden, behutsam dekantiert, 2–3 Stunden braucht er dann Ruhe, bevor er die Geruchssinne glücklicher Weintrinker betört und in deren Mündern für immer verschwindet. Wer eine der rund 360 Flaschen ergattern kann ist ganz sicher gut bedient. Tiefdunkles Rote-Bete-Rot mit sattem, nahezu schwarzem Kern steht im Glas. Betörende, klare, dunkelbeerige Fruchtaromen von Blaubeer, Brombeer, Cassis bis Schattenmorellen bilden den ersten Eindruck in der Nase. Dazu gesellen sich erdige Noten wie Schiefer, Waldboden, Pilze und Baumrinde. An Gewürzen finde ich Anis, Kümmelsamen, schwarzer Pfeffer, Lorbeerblätter. Das reife, dennoch stramme Tannin wünscht sich noch etwas Zeit zur Reife. Zum Glück, der nächste Jahrgang reift aber auch schon vor sich hin. Ein Wein von und für Freunde!