McLaren Vale, Australien
Norm Doole, langjähriger Vicepräsident der National Bank of Canada, traf rein zufällig auf einer seiner Geschäftsreisen in Australien den Architekten Drew Dowie, der ihm kurze Zeit später im McLaren Vale ein Haus baute. 1991 ließ sich Doole dort nieder und kaufte sofort alteWeinberge wie beispielsweise «California Road» der nur 55 Meter über dem Meeresspiegel liegt und mit 4 verschiedenen Shiraz Klonen bepflanzt waren. Nur 3 km entfernt wurden im 19. Jh. die ersten Weinberge überhaupt angelegt. Drew Dowie, der selbst eigene Weinberge hatte, die seine Frau Lulu hegte und pflegte, und an Doole Trauben lieferte, tat sich eines Tages mit Doole zusammen, die Winery Dowie Doole war perfekt. Noch nicht ganz, der dritte Inhaber, Leigh Gilligan, ein Experte für Weinmarketing, fehlte noch.
Optimale Fülle im Mund, perfekt zu Fleischgerichten
Drei Jahre später war es soweit, Gilligan kam mit ins Boot und brachte den legendären Weinmacher Brian Light gleich mit, dessen Handschrift seit Jahren die Weine von Dowie Doole prägt. Winemaking und Marketing der modernen Art, man kann auch sagen mit jugendlichem Charakter, aber immer ohne Fehl und Tadel. Ich kenne die Weine der letzten zehn Jahrgänge und wurde nie enttäuscht. Weder von den einfachen, teils sehr preiswerten Weinen, noch von den inzwischen auch teuer gewordenen Reserve Qualitäten. Der Shiraz bleibt nach wie vor mein Favorit, vielleicht weil er als Single zu Australien viel besser passt als Cabernet Sauvignon.
Der 2008 zeigt mal wieder Muskeln wie Meister Propper persönlich. Seine schwarzrote Farbe lässt die geballte Frucht und Kraft vermuten. Brombeer, Holunder, Schattenmorellen, Schokolade, Lakritze und Gewürze vom orientalischen Markt bestimmen die Aromatik in der Nase. Im Mund optimale Fülle, kein weißer Fleck auf der Zunge, jede Ecke füllt sich mit weiniger, weicher Flüssigkeit, die mit ihrer Kraft alles andere als einen schwerelosen Wein vermuten lässt. Für winterliche und weihnachtliche Fleischgerichte bestens geeignet.