Gesunde Bakterien im Rachenraum unterstützen nicht nur einen Weiße-Zähne-Effekt. Forschungen zeigen, dass bestimmte Bakterien auch die Produktion von Gallensäuren beeinflussen und dadurch zum Idealgewicht führen.
Menschlicher Körper mit Mikroorganismen besiedelt
Die sogenannte Mund-Flora unterscheidet sich im Prinzip nicht von den Verhältnissen, die im Bauch für die optimale Verwertung von Nährstoffen sorgen soll. Etwa 500 unterschiedliche humane Bakterienfamilien aus Milliarden Krankheitserregern auf der einen Seite, und Gegenspielern zu ihrem eigenen Nutzen und auch zu unserem Vorteil auf der anderen Seite, haben für unsere Gesundheit allergrößte Bedeutung.
Beinahe überall finden sich in und auf den menschlichen Geweben Mikroorganismen im Körper: in und auf der Haut, im Speichel, in Bindegeweben zur Umhüllung und Unterteilung der Organe, im Magen-Darm-Trakt und besonders reichlich in der oralen Schleimhaut.
Forscher in Virginia stellten fest: Wenn im Brustkrebsgewebe von Frauen auffallend wenige Krankheits-Bakterien vorkommen, sind dort vermutlich auch die Abwehrkräfte gegen solche Kleinstlebewesen nur schwach aktiviert.
Störung im Mundraum
Auch die höchst komplexe Mischung aus krankmachenden Bakterien und gesunden Bakterien, sogenannte Symbionten, im Mundraum erweist sich als immer wichtiger für uns. Weltweit ist dort die notwendige Balance bei vermutlich Milliarden Menschen gestört, mit mehr oder weniger schlimmen Folgen für die Lebensqualität.
Bei dieser sogenannten mikrobialen Dysbiose spielt der Weiße-Zähne-Effekt eher nur eine ästhetische Rolle. Jetzt wurde bekannt, dass Bakterien sogar bestimmte Einflüsse auf die Produktion von Gallensäure haben und damit das Wiedererreichen eines Idealgewichts erleichtern.
Aufpasser im Gehirn
Unter dem Aspekt ganzheitlicher Wirkungen hat sich inzwischen in 80-jähriger Forschungsarbeit mit Probiotika und Präbiotika eindeutig herauskristallisiert, dass bestimmte Bakterienstränge nicht nur im Magen-Darm-Trakt und sogar im Gehirn tätig sind, sondern gerade für die orale Gesundheit größte Bedeutung haben. Damit könnte für die Beschäftigung mit den unterschiedlichen menschlichen Bakterienfamilien schon bald ein neues spannendes Kapitel beginnen.