Powerhormon, Placebo oder Gesundheitsrisiko? In den letzten Monaten gingen widersprüchliche Meldungen über DHEA durch die Medien. Kann das bekannteste Anti-Aging Hormon wirklich krank machen?
DHEA: Millionenfach eingesetzt
Experten wie die Deutsche Gesellschaft für Anti-Aging Medizin (GSAAM) warnen vor unnötiger Panik: Es liegen keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über gesundheitsgefährdende Nebenwirkungen von DHEA vor, obwohl das Hormon seit 1974 – also bereits seit mehr als einem Viertel Jahrhundert – millionenfach eingesetzt wird.
Wobei handelt es sich bei DHEA?
DHEA (DeHydroEpiAndrosteron) gilt zurzeit zu den wichtigsten Substanzen in der Anti-Aging Medizin. Aufgrund seiner zahlreichen Wirkungen auf das Immunsystem und den Hirnalterungsprozess wird es mehr und mehr bei nachlassender Leistungsfähigkeit im Alter eingesetzt. Das Hormon wirkt nachgewiesenermaßen stark harmonisierend auf die Psyche, erhöht die Stresstoleranz und kann sogar vor Alzheimer schützen. Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass DHEA die Östrogen- und Testosteronproduktion fördert, und die Libido stärkt. Wenn Menschen altern, fällt auch der Spiegel des wichtigen Hormons, bei einer 60-Jährigen Person reduziert sich der DHEA-Spiegel sogar auf ein Neuntel.
Keine ernsten Nebenwirkungen
DHEA gehört zu den umsatzstärksten Hormonpräparaten: Im Jahr 2001 wurden allein in Deutschland etwa 1,35 Millionen Kombipräparate mit dem Hormon (Gynodian Depot, Fa. Schering AG) verkauft. Darüber hinaus ist es in weiteren 47 Ländern zugelassen. Seit 1995 wird das Hormon auch in Kapsel- oder Tablettenform eingenommen – in den USA und weiteren Ländern häufig unkontrolliert, und in zunehmender Zahl. Es gibt jedoch keine Berichte über ernste Nebenwirkungen der unkontrollierten oder in Studien kontrollierten DHEA-Anwendungen. Hier wird keine Förderung von Krebs oder Herzinfarkt festgestellt, wovor als mögliche Risiken gewarnt wird.
Ärztliche Kontrolle wichtig
Experten wie Dr. Anna-Luisa Rinneberg, Anti-Aging Ärztin und Mitglied der GSAAM, raten aber, DHEA trotzdem nur nach fachärztlicher Untersuchung, und bei einem bestehendenMangel einzunehmen. Gerade bei einer längerfristigen Einnahme von Hormonen sei eine gute Verträglichkeit nur im niedrigen Dosierungsbereich zu erwarten. Daher sollte man sich bestmöglich vom Arzt beraten lassen.