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Immer mehr Unternehmen interessieren sich für Daten, die den Kunden transparenter machen – auch den Patienten. Aber Verbraucherschützer warnen: Dabei können wichtige Gesundheitsdaten des Konsumenten gesammelt und weitergegeben werden.
Fitness-Apps liefern unzählige Daten
Kabellose, tragbare Messgeräte für körperliche Aktivitäten oder Apps zur Steuerung des Schlafverhaltens und Aufwachens werden von immer mehr modernen Menschen als «cool» eingestuft, ebenso intelligente Waagen mit WLAN-Internet-Anbindung. Sie versprechen: So bleiben Sie leichter gesund.
Aber Verbraucherschützer schlagen Alarm: Die millionenfach gesammelten Daten werden rund um die Uhr an Riesenspeicher übermittelt und spiegeln ein persönliches Fitness-Profil wider. Auf ähnliche Weise leiten Navi-Geräte mit GPS-Technologie Daten an Behörden weiter, derzeit noch anonym. Auf ähnliche Weise leiten Navi-Geräte mit GPS-Technologie Daten an Behörden weiter, derzeit noch anonym. Derartige Informationen werden für immer mehr Unternehmen zunehmend interessanter.
Erlaubte Weitergabe
Käufer dieser Produkte übersehen oft, dass sie dem Hersteller gleichzeitig das Recht zur Weitergabe von Daten einräumen. Oder es ist ihm egal. Aber der Konsument wird immer durchsichtiger, auch in Belangen der Gesundheit. Wir kaufen z.B. Zigaretten per EC-Karte und kündigen gleichzeitig das Fitness-Abo (was sich in der Kreditkarten-Bilanz niederschlägt), und alle diese Details haben nicht nur für Krankenversicherungen einen materiellen Wert.
Wie der Wirtschafts-Fernsehsender Bloomberg berichtet, landen solche Informationen auch in Krankenhäusern, wo Patienten mit chronischen Leiden regelmäßig betreut werden. Befinden sich darunter Erkrankte mit höherem Risiko, werden diese Patienten zunehmend zum Verlustgeschäft, da viele medizinische Dienstleistungen hauptsächlich pauschal und nicht individuell abgerechnet werden.
Abwerben von Kunden
Erste Berichte sprechen von Briefen und Anrufen, mit denen Personen mit kritischem Lebensstil positiv beeinflusst werden sollen. Nächste Konsequenz könnte sein: Eine Behandlung des Patienten wird unter vorgeschobenen Gründen abgelehnt. Zentren für Herzchirurgie und Krebstherapien benutzen das Wissen aus diesen elektronischen Werkzeugen, um gezielt mögliche Kunden anzuwerben.
Auch Personalvermittler und Headhunter sind an solchen Eigenschaften künftiger Bewerber interessiert. Und das alles geschieht ohne Kenntnis und ohne ausdrückliche Genehmigung durch die Zielperson.
Was wird über mich verraten?
Deshalb wird für jeden eine Frage immer wichtiger: Welche Gesundheits-Daten werden über mich gesammelt, ohne dass ich es merke?