Ein niederländischer Parkinson-Patient verblüffte erst seinen Neurologen in Nijmegen, und inzwischen befassen sich Gehirnforscher in aller Welt mit einem bisher nicht bekannten Phänomen: Viele von der gleichen Gehirnstörung Betroffene können keinen Schritt ohne fremde Hilfe tun, aber eines gelingt ihnen – Radfahren!
Warum können Parkinson-Erkrankte Radfahren?
Der oben erwähnte 85-Jährige ist im 10. Jahr seiner Erkrankung, die immer schlimmer wird. Beiläufig erwähnte er bei einem Arztbesuch, dass er gestern noch 10 Kilometer geradelt war. Der Arzt glaubte ihm kein Wort, bis er sich selbst überzeugen konnte: Helfer setzten den Mann auf ein Fahrrad, und er fuhr los und kam sogar mit einem U-Turn heil wieder zurück.
Das Beispiel seines verblüffenden Patienten, der allein nicht gehen kann, erschien im «The New England Journal of Medicine» und hatte zur Folge, dass mittlerweile Dutzende Parkinson-Patienten mit den gleichen Fähigkeiten untersucht werden.
Es wird vermutet: Radfahren beschäftigt andere Gehirnareale als jene, die für das Gehen benötigt werden. Andere vermuten eine besondere Form von Fussreflexzonenmassage durch das Treten der Pedale.
Unglaubliche Phänomene
Die Wissenschaft der Parkinson-Erkrankung kennt eine Reihe unerklärlicher Phänomene. Viele Betroffene können einen ganz kurzen Zeitraum lang tanzen, gehen oder sogar laufen, wenn sie emotional oder visuell angeregt werden. Zu den Besonderheiten zählte eine Gruppe von Parkinson-Kranken, die von einem Feuer in einem Raum überrascht wurde. Es gelang allen, sich über eine Treppe zu retten. Unmittelbar danach erstarrten sie wie zur Salzsäule.