Wissenschaftler sind begeistert von einer neuen guten Funktion der Aminosäure Cystein, die laut Forschungen zu weniger Schlaganfällen führt.
Cystein hilft bei der Entgiftung und beugt Gefäßkrankheiten vor
Analysiert man die medizinischen Meinungen über die drei Hauptgruppen der Ernährung, erhalten Fette und Kohlenhydrate meist die schlechteren Noten. Aber auch das Eiweiß aus tierischer Herkunft hat seine Kritiker, nachdem die Steak-Diät nach Dr. Robert Atkins die Risiken für Herz-Kreislauf-Gefäße offensichtlich nach oben geschraubt hat. Eiweiß aus Pflanzen und Fleisch, auch Proteine genannt, enthält etwa 20 Säuren, die dem Organismus helfen, Zellen, Hormone und Enzyme zu bilden. Das gilt auch für Fleisch, das uns allerdings nicht gleichzeitig mit Ballaststoffen versorgt.
Jetzt aber entdeckten Wissenschaftler just im tierischen Protein eine ganz bestimmte Aminosäure, die schon seit Längerem bei der Entgiftung der Leber und der Prävention von Gefäßerkrankungen sehr geschätzt wird: Cystein.
Cystein senkt den Blutdruck und schützt vor Gehirnschlag
Auch wenn Sie davon noch nie etwas gehört haben sollten – verzehrt haben Sie diese Aminosäure schon oft, denn sie ist Bestandteil von Hühnerfleisch, Eiern und Rindfleisch, sowie in diversen Arten von Bohnen und Linsen zu finden.
Aus dem Karolinska Institute in Stockholm (Schweden) schickten Forscher einen überzeugenden Bericht an die Fachzeitschrift für Schlaganfall-Medizin, «Stroke». Ihre Botschaft: Ein höherer Cystein-Spiegel über einen längeren Zeitraum senkt signifikant den Blutdruck bei Frauen und schützt sie nachweislich vor Gehirnschlag.
Die Studie im Detail: Unter 34.250 Frauen ereigneten sich im Zeitraum von mehr als zehn Jahren 1.751 Fälle von Schlaganfall. Die Probandinnen hatten sich an einem Mammografie-Programm beteiligt und umfassend Auskunft über ihr Alter, ihre Ernährung, ihren Body-Mass-Index, sowie ihren Raucher-Status und weitere Lebensstil-Faktoren abgegeben.
Hohe Cysteinwerte sorgen für weniger Schlaganfälle
Unter den 20% Frauen mit der höchsten Cystein-Aufnahme aus der Nahrung kam es zu beinahe 100 Schlaganfall-Ereignissen weniger als bei ihrem statistischen Gegenstück, den 20% mit den niedrigsten Cystein-Werten.
Das Ergebnis erinnert an die Auswertung von 40 Ernährungsstudien im Jahr 2012, wonach Cystein den Blutdruck reduziert. Auch Zahlen aus der Framingham-Herzstudie belegten 2014 diese Risikominimierung bei Frauen zwischen 30 und 54 durch diese Aminosäure.
Sieben weitere wissenschaftliche Auswertungen an Universitäten in China, Japan und Schweden zeigten ebenfalls, dass Eiweiß aus magerem Fleisch das Schlaganfallrisiko verringert, am wirksamsten durch den Verzehr von Fisch. Allerdings deutete nichts darauf hin, dass Cystein der aktive Faktor ist.
Cystein hat antioxidative und herzschützende Eigenschaften
Cystein ist ein Sauerstoff-Radikale-Fänger und wird in der Literatur als anti-oxidativ und herzschützend geführt. Darüber hinaus wird diese Aminosäure am allerwichtigsten benötigt, um mit zwei weiteren, den stärksten Entgiftungsstoff in der Leber, Glutathion, zu bilden. Diese Moleküle können sich mit Schwermetallen verbinden und sie so neutralisieren.
Nun wird immer deutlicher, dass mit der Leber-Regeneration eine Reihe weiterer günstiger Effekte verbunden ist.