Das Coronavirus hält derzeit die Welt in Atem. Bislang existieren keine wirksamen Medikamente gegen SARS-CoV-2, weswegen ein dringender Bedarf für die Entwicklung wirksamer Präventions- und Behandlungsstrategien besteht. Bis es jedoch so weit ist, ist es an jedem Einzelnen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um einer Erkrankung vorzubeugen. Ein erster wichtiger Schritt ist die Sicherstellung einer effizienten Immunabwehr.
Warum ein intaktes Immunsystem essentiell ist
Ein starkes Immunsystem ist entscheidend, um einen Virusausbruch zu überstehen. Manchmal ist jedoch eine Überreaktion des Immunsystems Teil des Problems. Wenn das Immunsystem auf einen viralen Eindringling überreagiert, kann die daraus resultierende Entzündung Fieber und sogar Organversagen verursachen. Wenn ein Virus in den Körper gelangt, bindet es sich nämlich an Zellrezeptoren und dringt in die Zellen ein. Dort verwendet das Virus die eigene Zellreplikationsmaschinerie, um Tausende von Kopien von sich selbst zu erstellen. Diese Klone platzen aus der Zelle und verbreiten die Infektion weiter.
Der Körper reagiert auf verschiedene Arten auf eine virale Bedrohung. Erstens existieren Immunzellen, die infizierte Zellen erkennen und abtöten, wodurch verhindert wird, dass sich das Virus repliziert und somit ausbreitet. Zweitens setzt der Körper systemische Biochemikalien frei, die dem Immunsystem helfen, effektiver zu handeln. Das Immunsystem erhöht die Temperatur, da Hitze Viren zerstört. Blutzellen werden „undicht“, sodass Immunzellen und jene Flüssigkeiten, die sie transportieren, effektiver vom Blutkreislauf zu den betroffenen Organen gelangen können. Obwohl dies wirksame Reaktionen sind, ist es wichtig, dass das Immunsystem gerade genug arbeitet, um das Virus abzutöten, und eine Schädigung des eigenen Gewebes verhindert. Dabei handelt es sich um heikles Gleichgewicht. Viele der am meisten gefürchteten Viren sind nicht wegen des Virus selbst tödlich, sondern wegen der Reaktion des Körpers auf die Infektion. Systemische Entzündungen können Lungenversagen, Herzschäden und eine Vielzahl anderer gefährlicher Zustände verursachen.
Oft ist die Immunabwehr gestört
Leider besitzen nicht alle Menschen ein gut funktionierendes Immunsystem, weswegen sie anfälliger für (Virus)erkrankungen sind. Typische Auslöser für Immunstörungen sind neben zahlreichen Erregern Umweltgifte, Bewegungsmangel, falsche Ernährung, Medikamente, hormonelle Veränderungen, und Stress. Viele Menschen essen entweder einseitig, nicht ausreichend ausgewogene oder wenig hochwertige Nahrungsmittel. Vor allem ältere Menschen, Raucher und Personen mit ernsten Vorerkrankungen zählen zu den Risikogruppen. In Folge steigt die Anfälligkeit für Infektionen, die meist schwerer verlaufen, und länger andauern. Mit schwächeren Immunkräften wächst auch die Krebsgefahr. Es können außerdem sogenannte Autoimmunkrankheiten auftreten, wie beispielsweise chronisches Gelenkrheuma.
Es gibt jedoch verschiedene Schutzmaßnahmen, die dabei helfen, gegen gestörte und nachlassende Abwehrkräfte zu schützen, und das Immunsystem zu stabilisieren.
Wie gesunder Schlaf das Immunsystem stärkt
Um für eine robuste Immunabwehr zu sorgen, ist vor allem qualitativ hochwertiger Schlaf essentiell. Studien haben herausgefunden, dass ausreichender Schlaf zu höheren Werten an Speicher-T-Zellen beiträgt. Hierbei handelt es sich um jene Zellen, die für das Erkennen und Eliminieren von Krankheiten zuständig sind, denen wir schon einmal begegnet sind. Personen, die chronisch müde sind, besitzen Immunzellen, die genauso träge sind wie der Rest ihres unter Schlafentzug leidenden Körpers. Forschungen legen nahe, dass bei Menschen, die unter Schlafentzug leiden, die Wahrscheinlichkeit, an einer Infektion zu erkranken, viermal so häufig ist wie bei jenen, die ausreichend Schlaf bekommen. Aktuelle Studien legen nahe, dass Tiefschlaf, auch bekannt als Slow-Wave-Schlaf, die Anzahl an Gedächtnis-T-Zellen in unseren Körpern erhöht. Wenn über Monate hinweg regelmäßig geschlafen wird, kann dies eine messbar höhere Anzahl dieser schützenden Immunzellen hervorbringen. Zudem sind diese Zellen effektiver, wenn man ausreichend Schlaf bekommt. Wenn Menschen gut erholt sind, speichern Gedächtnis-T-Zellen viel eher „Kerninformationen” ab, die ihnen in Zukunft dabei helfen, krankheitsverursachende Pathogene besser zu identifizieren.
Um für erholsamen Schlaf zu sorgen, eignen sich Entspannungstechniken wie Meditation und Yoga, auch Bewegung ist förderlich, jedoch nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen, da dadurch der Kreislauf angeregt wird. Künstliche Lichtquellen, die von Laptops und Smartphones ausgehen, sollten mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen vermieden werden, zudem sollte das Schlafzimmer angenehm temperiert, dunkel und möglichst ruhig sein. Um einen konsistenten Schlafrhythmus zu entwickeln, sollten Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett gehen und zur gleichen Zeit wieder aufstehen.
Auf die richtigen Nährstoffe setzen
Das Immunsystem ist auf die Zufuhr richtiger Nahrungsinhalte angewiesen. Bei einseitiger Ernährung erhält der Körper zu wenig notwendige Nährstoffe. Auch wertvolle Fettsäuren fehlen oft. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind unentbehrlich für das Immunsystem, da sie die Funktion der B- und T-Lymphozyten sowie verschiedene Zellfunktionen im Auf- und Umbau von Nährstoffen oder Enzymen unterstützen.
So unterstützen etwa Vitamin A und dessen Vorstufe Beta Carotin die Aufrechterhaltung der Barrierefunktion der Schleimhäute, deren wichtige Aufgabe darin besteht, ein Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern. B-Vitamine sind wichtig für die Arbeit der Enzyme. Eine verminderte Zufuhr führt schnell zur Verringerung der Immunkompetenz. Vor allem Vitamin B6 ist für die Antikörperproduktion unentbehrlich. Vitamin E erhöht dagegen die Zellstabilität und stimuliert die B-Lymphozyten. Wenn es einen erst mal erwischt hat, nützt Vitamin C nicht mehr viel – aber als Vorbeugung ist es unschlagbar! Vitamin C greift vielfältig in den Stoffwechsel ein, und im Akutfall bewirkt die Einnahme eine Verkürzung der Genesungszeit. Nicht zuletzt ist Vitamin D3 für die Stärkung der Abwehrkräfte essentiell. Grippe- und Viruserkrankungen kommen vor allem in der dunklen Jahreszeit, in der weniger Sonnenstrahlung herrscht, häufiger vor. Viele Menschen weisen durch das fehlende Licht einen D3-Mangel auf. Dieses Vitamin ist jedoch bedeutend, um das Immunsystem zu stabilisieren und Immunzellen zu unterstützen.
Selen stimuliert die Antikörperproduktion und aktiviert die körpereigenen Killerzellen. Ein niedriger Selenspiegel erhöht die Infektanfälligkeit. Zink verbessert hingegen das Lymphozytenverhältnis, deren Anzahl und die T-Zellreaktionen. So wird die Immunabwehr allgemein gesteigert. Auch einige Aminosäuren sind über Ihre Funktion als Proteinbausteine hinaus sehr wirksam für die Immunabwehr. So verstärkt Arginin die Aktivität der Killerzellen und den Reifungsprozess der T-Zellen. Zusätzlich produziert Arginin Stickoxid, was von den Fresszellen zur Zerstörung der Fremdkörper eingesetzt wird. Darüber hinaus wirken Glutamin und Carnitin stimulierend auf das Immunsystem.
Besonders wirksam sind auch die im Grün– oder Schwarztee enthaltenen Polyphenole. Sie wirken antioxidativ, schützen also die Zellen vor Schäden und krankhaften Veränderungen. Eine gesunde Darmflora ist entscheidend für ein gesundes Immunsystem. Doch nicht nur die neuen probiotischen Milchprodukte enthalten wichtige Milchsäurebakterien. Auch normaler Naturjoghurt oder Kefir unterstützen die Abwehrarbeit des Darms.
Schädliche Substanzen vermeiden
Eine rundum ausgewogene Ernährung kann jedoch nicht immer ausreichend Schutz für die Abwehrkräfte bieten. Umweltgifte, chronische Krankheiten und negative Substanzen wie Alkohol und Nikotin können dazu führen, dass der Körper größere Mengen an wichtigen Nährstoffen benötigt, weswegen gerade bei einem Mangel eine zusätzliche Nahrungsergänzung empfehlenswert ist. Der Konsum von Genussmitteln wie Kaffee und Alkohol sollte so weit wie möglich eingeschränkt werden: Beides schwächt die Abwehrzellen und bahnt Krankheitserregern den Weg. Auf Nikotin sollte ganz verzichtet werden. Durch Rauchen werden verstärkt freie Radikale im Körper gebildet, die Immunzellen angreifen und schädigen.
Körperliche Betätigung nicht vernachlässigen
Regelmäßige Bewegung regt den Stoffwechsel an, verbessert die Sauerstoffzufuhr und hat eine positive Wirkung auf das Immunsystem. Denn durch regelmäßiges Ausdauertraining kommt es zu einer Zunahme wichtiger Abwehrzellen, wie der Killerzellen. Zusätzlich wird die Anzahl und Aktivität der im Blut zirkulierenden Lymphozyten gesteigert. So ist zu erklären, dass trainierte ältere Menschen besser vor Infektionen und Krankheiten wie Krebs geschützt sind als untrainierte. Geeignete Immunschutz-Sportarten sind Schwimmen, Walken, Joggen, Rad- und Inliner fahren. Zu empfehlen sind dreimal die Woche 30 bis 40 Minuten Ausdauertraining – möglichst an der frischen Luft.
Doch auch Menschen, die regelmäßig und täglich spazieren gehen, haben eine bessere Gesundheit: Neben dem Immunsystem profitieren Herz-Kreislaufsystem und Psyche davon. Wichtig ist, dass die körperliche Aktivität Spaß macht und in Maßen betrieben wird. Denn wer sich beim Sport unter Leistungsdruck setzt oder mit dem Training übertreibt, stresst die Abwehrkräfte. Eine starke körperliche Belastung zieht automatisch eine höhere Beanspruchung des Immunsystems nach sich.
Kolostrom: die stärkste Heilenergie der Natur
Als optimale Substanz zur Stärkung des Immunsystems gilt Kolostrum, eine Substanz, die in der Erstmilch aller Säugetiere enthalten ist und in den ersten Tagen nach der Geburt die Immunabwehr der Neugeborenen aufbaut. Diese Erstmilch geben jedoch auch kalbende Kühle. Dank ihres extrem hohen Gehalts an Immunglobulin gilt sie als enormer Gesundheitsverstärker. Verschiedene Substanzen der Milch können den Verlust der Abwehrkräfte ausgleichen, der nach körperlicher Betätigung beobachtet wird. In bisherigen Untersuchungen wirken die 37 Substanzen auch antibakteriell sowie gegen Infektionen durch Viren oder Pilze. Krankheiten werden rascher überwunden oder von vorneherein gar nicht zugelassen.
Mineralien zur Verbesserung der Abwehrkräfte
Korallen sind wegen ihres extrem hohen Gehaltes an Kalzium und weiteren Mineralien eine Nahrungsergänzung der Extraklasse. Ihre Mineralien basieren auf den Ausscheidungsprodukten von Meerestieren und werden deshalb als organische Stoffe eingestuft, die sehr leicht zu absorbieren und zu verdauen sind. Ein so entstehender natürlich hoher pH-Wert stärkt die Abwehrkräfte. Im niedrigen (sauren) pH-Bereich entwickeln sich Krankheitszustände leichter.
Regelmäßig saunieren
Die Skandinavier schwören drauf – und völlig zu Recht. Denn die Abwechslung von kochend heißer Luft und eiskaltem Wasser ist der Kick für den Organismus. Die Abwehrzellen kommen dadurch so richtig auf Hochtouren. Durch die Hitze öffnen sich die Hautporen, die Gefäße weiten sich und die Durchblutung wird gesteigert. Zudem sorgt die heiße Luft in der Sauna dafür, dass die Schleimhäute besser durchblutet werden. Dadurch werden verstärkt bestimmte Sekrete abgesondert, in denen Abwehrkräfte gegen Krankheitserreger stecken. Darüber hinaus können wir in der Schwitzstube gut entspannen und Stress abbauen, der bekanntlich die Immunabwehr schwächt. Nicht ganz so effektiv, aber auch nicht schlecht, sind übrigens heiß-kalte Wechselduschen.
Melatonin wirkt antioxidativ und stärkt das Immunsystem
Aktuelle Studien legen nahe, dass Melatonin tatsächlich eine komplexe Rolle für die Gesundheit des Immunsystems spielt, und als Immunmodulator fungiert. Das bedeutet, dass es in einigen Fällen die Immunantwort erhöht und in anderen Fällen seine Auswirkungen abschwächt. Dies kann insbesondere bei Infektionen mit Viren wie dem Coronavirus von Vorteil sein, bei dem das Immunsystem überreagieren und Organversagen verursachen kann.
Das Immunsystem muss, wie so viele Bereiche des Lebens, sorgfältig reguliert werden, um sowohl Überreaktionen als auch Unterreaktionen zu verhindern. Melatonin sorgt für die notwendige Mäßigung, unterstützt eine optimale Immunaktivität und schützt dabei vor Infektionskrankheiten. Die Verabreichung von Melatonin zusammen mit anderen Behandlungen kann dazu beitragen, eine Virusinfektion wie COVID-19 unter Kontrolle zu halten, sodass sie nicht zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung wird. Insbesondere zielt Melatonin auf dieselben Protein-kodierenden Gene ab, auf die das humane Coronavirus abzielt, was dabei hilft, die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass das Virus diese Gene infiziert. Melatonin wirkt auch als entzündungshemmendes Mittel, was dazu beiträgt, die Auswirkungen eines infizierten Gens zu verringern.