Bei Risiko lohnt die Prüfung von pflanzlichen Substanzen als präventiver Schutz vor drohendem Herzproblem. In Deutschland erleiden jedes Jahr etwa 280.000 Menschen einen Herzinfarkt, für 52.000 endet er tödlich. Immer noch halten zu viele Menschen einen solche Schicksalsschlag für ein plötzliches und unvorhersehbares Ereignis, während die ursächliche Erkrankung der Herzkranzgefäße meist schon viele Jahre vorher ihren Anfang nimmt, wie erst kürzlich wieder der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner betonte.
Frühe und exakte Diagnose wichtig
Ein ungesunder Lebensstil und erbliche Vorbelastung führen dazu, dass sich in den Blutgefäßen aus Cholesterinen und Lipiden Ablagerungen, Plaques genannt, bilden, die durch Prozesse wie oxidativen Stress oder Karamelisierung mit Glukosemolekülen die Zerstörung der Innenschichten vorantreiben, und den Querschnitt der Herzkranzgefäße einengen. Am Ende ist der Herzmuskel von der Blutversorgung abgeschnitten – es kommt zum Infarkt.
Die genaue Position solcher Plaques kann jetzt mit einer brandneuen Tomografie (Positronen-Emissions-Tomografie, PET) nuklearmedizinisch mit geringer Belastung von außen sichtbar gemacht werden – ganz ohne Herzkatheter. Die schwach radioaktive Substanz wird schon seit Jahren für die Untersuchung des Knochens und in der Krebsdiagnostik eingesetzt
Cholesterinsenker führen zu schweren Nebenwirkungen
Aber was dann? Als erste Maßnahme könnten Cholesterinsenker die weitere Einlagerung von Fetten verhindern. Die nach einer solchen Diagnose häufig verschriebenen Medikamente, Statine, greifen in den Fettstoffwechsel ein. Damit wird eine dramatische Verringerung der Häufigkeit des Infarkttodes angestrebt. Seit der Einführung dieser therapeutischen Hemmstoffe stehen sie jedoch im Mittelpunkt von Diskussionen um ihre seltenen, aber möglichen schweren Nebenwirkungen.
Nachgewiesen wurden Leberschäden, Kopfschmerz, Übelkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Sodbrennen, Blähungen, Bauchschmerz, Verstopfung, Durchfall, Gelenkschmerz, Lichtempfindlichkeit, Blutarmut, Muskelschmerzen, Magen-Darm-Störungen, grippeähnliche Beschwerden, Infektionen, Ekzeme, Nervenschädigung und Haarausfall, zusätzlich das Nachlassen der Gedächtnisleistung, Aggressivität und das Auftreten von nächtlichen Alpträumen.
Ein Enzym hält Asien gesund
Deshalb lohnt es sich zu prüfen, ob sich als präventiver Schutz vor einer Herzerkrankung durch Senkung der Blutfette möglicherweise pflanzliche Alternativen anbieten. Die Antwort vorweg: ja!
Ein Nahrungsmittelzusatz namens Rote Reishefe ist seit Jahrtausenden Teil der traditionellen Kost in den meisten Ländern Asiens. Diese Hefe hemmt ein bestimmtes Enzym in der Leber, das bei der Produktion von Cholesterinen benötigt wird. So fungiert sie als natürlicher Blutfettreduzierer.
B-Vitamin senkt Langzeit-Todesrate
Auch Niacinamid (B3) hat einen günstigen Effekt auf hohe Cholesterinspiegel, indem es die problematische LDL-Fraktion senkt. Wie in einer «15-Jahre-Nachuntersuchung» gesehen wurde, hält seine Wirksamkeit auch über längere Zeit an. Die Langzeit-Todesrate war um 11 Prozent niedriger als in einer Kontrollgruppe, auch wenn die Einnahme dieses speziellen B-Vitamins schon Jahre zuvor beendet worden war.