Dass einige Medikamente für Diabetiker sicherer sind als andere, darf nach einem alarmierenden Urteil über Sulfonylharnstoffe nicht mehr bestritten werden. Es sind orale Antidiabetika, die bei Zuckerkrankheit vor allem dann verschrieben werden, wenn andere Substanzen aus bestimmten Gründen wie etwa Nierenproblemen nicht empfohlen werden.
Einige Arzneien für Diabetiker gefährlicher als andere
Wissenscler der University of California (San Francisco) erklärten jetzt ohne Wenn und Aber: «Diabetische Patienten, die mit einem von drei üblichen Sulfonylharnstoffe-Präparaten behandelt werden, haben ein um 50 Prozent erhöhtes Sterberisiko gegenüber anderen Antidiabetika. Das zeigen Daten aus einer rückblickend zusammenfassenden Studie mit sehr vielen Teilnehmern.»
Höhere Sterblichkeit bei Präparaten mit Sulfonylharnstoffen
Konkret beziehen sich diese Erkenntnisse aus Beobachtungen an 23.915 Personen mit Diabetes, die von 1998 bis 2006 mit unterschiedlichen oralen Medikamenten behandelt wurden. 2.546 von ihnen starben in diesem Zeitraum. Bei der Einnahme von Sulfonylharnstoffen war die Todeswahrscheinlichkeit eineinhalbmal so groß. Von Patienten mit einer diagnostizierten Koronararterienerkrankung verstarb fast jeder sechste (419 von 2.721).
Diabetes hat in der westlichen Welt bereits epidemiehafte Ausmaße erreicht, wobei Millionen Betroffene noch nicht wissen, dass ihr Stoffwechsel schwer gestört ist.