Laut Forschungen haben übergewichtige Männer ein höheres Risiko für geschwächte Knochen, vor allem dann, wenn sie über zu viel Bauchfett verfügen. Tatsächlich ist es das so genannte viszerale Fett, das sich ungünstig auf den Knochenstoffwechsel auswirkt.
Knochen haben vielfältige Funktionen
Knochen erfüllen unterschiedliche Aufgaben – darunter den Schutz der inneren Organe gegen Schäden, das akustische Verstärken von Geräuschen im Mittelohr, und die vielfältigen Funktionen beim Einsatz von Muskelkraft. Auf mechanischen Stress reagiert der Knochen durch Veränderungen seiner Größe und seiner Form.
Ein Mix aus Kollagen-Matrix und Kristallen gibt dem Knochengebilde die notwendige Festigkeit. Bereits eine geringe Erhöhung der Dichte um wenige Prozent kann die Knochenstärke verdoppeln, und den Schutz vor Knochenermüdigung verhundertfachen.
Knochenstoffwechsel braucht bestimmte Hormone
Ohne ausreichende Mineralisierung kommt es unter Belastung zu Verformungen. Um das zu verhindern, verstärkt der Organismus idealerweise die Knochenneubildung genau dort, wo sie dringend gebraucht wird. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen, war bisher nicht zur Gänze erforscht. Allerdings war bekannt, dass auf bestimmten Signalwegen des Knochenstoffwechsels die Effekte von Hormonen wie Prostaglandinen und Insulin benötigt werden.
Gefährliches Bauchfett schwächt die Knochen
Jetzt lässt eine Studie aus Chicago aufhorchen: Schwergewichtige Männer haben offensichtlich durch hormonelle Einflüsse geschwächte Knochen, wenn sich ihr überschüssiges Gewicht vor allem als Fett im Bauchbereich ansammelt.
Bei 35 Männern mit einem Body-Mass-Index von 36,5 wurde die Fettverteilung rund um die inneren Organe, beziehungsweise an den Hüften gemessen. Die Ergebnisse wurden mit der an ihren Unterarmen ermittelten Knochendichte verglichen. Unterm Strich nahm die Knochengesundheit parallel zur Zunahme an Bauchfett stark ab.
Nicht Gewicht, sondern Fettmasse entscheidend
Dies war das erste Mal, dass bei Männern nicht das Gewicht selbst, sondern die Verteilung der Fettmasse als entscheidendes Risiko für drohende Brüche erkannt wurde. Bisherige Untersuchungen konzentrierten sich auf das hohe Osteoporoserisiko der Frau nach den hormonellen Veränderungen durch die Menopause.
Das so genannte viszerale Fett fungiert wie eine überdimensionale Drüse und produziert eine gefährliche Menge hormonähnlicher Substanzen, die den komplizierten Knochenstoffwechsel erschweren. Es kommt von Mangelzuständen.