Vor Jahrzehnten bezeichnete der Begriff Nahrungsfasern vor allem den Mühlenabfall Kleie. Aber inzwischen hat sich um die unverdaulichen Ballaststoffe aus Früchten, Körnern, Gemüsen und Hülsenfrüchten eine wahre Wissenschaft gebildet. Während Laien im Zusammenhang mit diesen Fasern vor allem an das Vermeiden von Verstopfung denken, warten Forscher mit der Nachricht auf: Ballaststoffe reduzieren die Herzrisiken.
Welche Ballaststoffe existieren?
Ballaststoffe gibt es in zwei Kategorien. Ihre Wirkungen sind völlig unterschiedlich. Unlösliche – aus Weizen, Nüssen und vielen Gemüsen – vermehren den Darminhalt und verbessern die Peristaltik, die Passage durch den Verdauungstrakt. In Wasser lösliche – aus Hafer, Gerste, Bohnen, Äpfeln, Karotten, Citrusfrüchten und Heilkräutern wie Breitwegerich (Psyllium) sowie anderen Quellen – verwandeln sich in einen geligen Brei, und senken Blutfette und den Blutzuckerspiegel. Jene Vorteile, die Ballaststoffe mit sich bringen, wurden jetzt in der bisher größten diesbezüglichen Studie näher eingegrenzt. Die Ergebnisse sind wichtig, damit wir die richtigen essen.
Faserige Inhaltsstoffe senkten das Herztodesrisiko drastisch
58.730 Japaner (Männer und Frauen zwischen 40 und 79 Jahren) führten Buch über ihre Essensgewohnheiten. Im Verlauf von 14 Jahren wurden in dieser Gruppe 2080 tödliche Herzattacken, 983 Schlaganfälle, 422 Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 675 Herzgefäß-Leiden ermittelt. Durch Groß-Rechenanlagen wurden die umfangreichen Datenmengen zur Ballaststoffaufnahme mit dem Auftreten der Erkrankungen korreliert.
Es stellte sich eindeutig heraus: Faserige Inhaltsstoffe von Früchten, Kräutern und Getreiden reduzierten signifikant das Herztodesrisiko – auf der Basis, je mehr desto stärker. Diese Ballaststoffe eliminierten besonders bei Männern dramatische 58 Prozent der Ablagerungen an Gefäßwänden. In allen Messbereichen erwiesen sich Hülsenfrüchte und Gemüse in Bezug auf die Herzgesundheit als weniger wirksam.