Phobien machen schneller alt. Diese Warnung bezieht die Molekularwissenschaft direkt aus dem Innersten unserer Zellen, von den Telomeren. So werden die Endstücke der Chromosomen bezeichnet.
Vorzeitig gekürzte Telomere stehen mit chronischen Krankheiten in Verbindung
Telomere haben die Aufgabe, die DNA während der Zellteilung zu schützen. Ihre Länge verringert sich kontinuierlich und kann mittels Blutanalyse bestimmt werden. Je kürzer diese Endstücke, desto mehr Lebenszeit hat die betreffende Zelle verbraucht. Vorzeitig gekürzte Telomere werden bei einer Reihe von chronischen Krankheiten beobachtet, etwa bei einzelnen Krebsarten, bei Herzerkrankungen und bei Demenz.
Permanenter psychischer Stress treibt Alterungsprozess voran
Wissenschaftler einer Universität in Massachusetts (USA) analysierten jetzt verschiedene Daten von 5.243 Krankenschwestern, die seit Jahren an der berühmten Nurses’ Health Study mitwirken. In diesen Unterlagen war auch aufgezeichnet, wie die Frauen in Versuchen auf unerwartete Zwischenfälle mit Schocker-Effekt reagieren.
Extremere Phobien zeigten jene Personen, die auffallend kurze Telomere aufweisen. Die Wissenschaftler vermuten deshalb: «Chronischer psychischer Stress ist mit beschleunigtem Altern verbunden», und sie schätzten auch, wie stark der Effekt ist. Betroffene sind biologisch um bis zu sechs Jahre älter.