Faltenbehandlung

Unterschiedliche Methoden

Gegen jedes Fältchen gibt es mittlerweile ein Mittel. Mit Skalpell, Spritze, Laser, Peeling etc. rücken Ärzte den unliebsamen Zeichen des Älterwerdens zu Leibe.

Von der runzligen Stirn über die Zornesfalte bis zum erschlafften Hals: Heute lassen sich nahezu alle Falten bekämpfen.

Doch nicht jede Technik eignet sich für jede Hautunebenheit. Auch die Haltbarkeit, und vor allem der Preis, variieren sehr stark. Die Spanne reicht von ca. 100 Euro für eine Laserbehandlung bis zu 11.000 Euro für ein Facelift. Neben den Kosten und unterschiedlichen Behandlungserfolgen, müssen auch persönliche Voraussetzungen beachtet werden. Die Haut eines Rauchers etwa ist anders zu behandeln als jener einer stark gebräunten Person. Auch genetische Veranlagungen spielen eine Rolle.

Faltenbehandlung mit muskelrelaxierender Substanz

Faltenunterspritzung mit Botulinum Toxin (BTX)

Die wohl bekannteste Behandlung der Faltenunterspritzung ist das Injizieren von Botulinum Toxin, eine Substanz, die mittlerweile auch bei über 200 Erkrankungen verwendet wird. BTX glättet die Falten durch Muskelentspannung. Hier wird die Übertragung an der motorischen Endplatte im Bereich der Synapsen beeinflusst. Dies führt dazu, dass die entsprechende Muskulatur entspannt wird und die motorischen Falten z. B. Stirn, Zornesfalten, Krähenfüße geglättet. Für diesen Zweck werden bei der Behandlung kleine Mengen Botulinum Toxin unter die Gesichtshaut in den betroffenen Muskel gespritzt. Falten werden sichtbar geglättet, und neuen Linien erfolgreich vorgebeugt. Die moderne Therapie zielt darauf ab, die natürlichen Gesichtszüge zu erhalten und eine starre Mimik zu vermeiden. Botulinum eignet sich zudem als Therapie bei krankhaftem Schwitzen, und als wirkungsvolle Behandlung bei Migräne.

Faltenbehandlung mit speziellen Fillern

Mithilfe von Fillern werden statische Falten und Volumendefizite im Gesicht korrigiert. Feine bis tiefe Falten und Konturen können hier behandelt werden. Wenn wir altern, verlieren wir Volumen im Gesicht bedingt durch die Atrophie (Abbau) von Kollagen, Fettgewebe, Knochensubstanz und Hyaluronsäure. Zur Korrektur werden hierfür Filler jeglicher Art herangezogen, um Gewebe / Falten und Konturen zu füllen.

Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure

Eine Möglichkeit der Faltenunterspritzung mit Fillern sind Injektionen mit Hyaluronsäure, die sich in den letzten Jahren bewährt hat. Hyaluronsäure kommt in natürlicher Form im Bindegewebe vor und wird mit dem Alter immer mehr abgebaut, was schließlich mit der Zeit zur Faltenentstehtung führt. Die Unterspritzung von Hautfalten mithilfe von Hyaluronsäure ist ein schonendes Verfahren, das im Gegensatz zu Methoden wie Facelift, keinen chirurgischen Eingriff erfordert. Wird die Substanz in die Haut injiziert, bekommt die Haut ihr Volumen zurück, und Falten verschwinden. Dabei können verschiedene Arten von Hyaluronsäure eingesetzt werden, sehr dünnflüssige, dicke oder festere, welche, je nach Indikation, in unterschiedliche Tiefen injiziert werden. Eine Faltenunterspritzung mit Hyalurongel kann immer wieder in unterschiedlichen Schichten der Haut oder des Unterhautfettgewebes vorgenommen werden. Neben der Faltenkorrektur, kann Hyaluronsäure auch zur Modellierung von Gesichtskonturen oder für Nasenkorrekturen herangezogen werden. Eine Anwendung ist in der Regel, je nach verwendeter Substanz, zwischen 6 und 18 Monaten wirksam.

Eigenfettunterspritzung (Lipofilling)

Mithilfe der Eigenfettunterspritzung kann Volumen in der Brust oder an verschiedensten Körperstellen aufgebaut werden, Falten korrigiert, sowie die Augen- und Mundregion verjüngt werden. Bei der Eigenfettinjektion im Gesichtsbereich wird nicht nur verloren gegangenes Volumen im Bereich der Wangen und des Jochbeins aufgefüllt, es ergibt sich auch ein straffender und hydratisierender Effekt auf die Gesichtshaut. Der Patientin wird mittels Saugkanüle Fett entnommen, anschließend, wird dieses verdichtet, gereinigt und für die Injektion vorbereitet. Eigenfett kann in und unter die Haut gespritzt werden. Diese Behandlung ist eine gute Alternative zur risikoreicheren Gesichtsstraffung. Für Raucher, Diabetiker, Patienten mit hohem Narkoserisiko sowie Patienten ohne Fettdepots, ist eine Eigenfettunterspritzung jedoch nicht geeignet. Das Verfahren muss für gewöhnlich zwei- bis dreimal durchgeführt werden, da ein Teil der Fettzellen vom Körper abgebaut wird. Die Kosten für eine Faltenbehandlung durch ein Lipofilling liegen weit höher als bei anderen Faltenunterspritzungen, da für die Eigenfettgewinnung eine Fettabsaugung erforderlich ist. Ergebnisse sind in der Regel sofort sichtbar.

Eigenblutbehandlung: PRP Vampirlifting

Bei der innovativen Methode des Vampirliftings mit PRP (Platelet Rich Plasma) wird das eigene Blut des Patienten verwendet, um die Haut zu verjüngen und Haarausfall zu verhindern. Mit diesem Verfahren lassen sich feine Linien im Gesicht, Hals und Dekolleté eliminieren. Zuerst wird der Patientin Blut abgenommen. Das Blut wird schließlich weiter verarbeitet, bis das reiche Blutplasma von den anderen Bestandteilen isoliert ist. Die betreffende Hautregion wird betäubt, bevor das aufbereitete Blutplasma in kleinsten Depots großflächig in die Problemzonen gespritzt wird, wo es die hauteigene Zellerneuerung anregt. Mit PRP sind keine Volumendefizite behandelbar, sondern vor allen Dingen eine Verbesserung der Hautstruktur erzielbar. Aufgrund der Kollagenneubildung durch die Wachstumsfaktoren im Plasma, verbessern sich oberflächliche Fältchen und das Hautbild wirkt deutlich frischer. Oft wird diese Behandlung mit Needeling und einer sehr feinen Hyaluronsäure kombiniert, um noch bessere Effekte zu erzielen. Diese Methode ist besonders für jene Frauen geeignet, die sich in einem frühen Stadium der Hautalterung befinden, und kann bei Falten aller Art, Dehnungsstreifen, Haarausfall und für die Hautstraffung in allen Problemregionen eingesetzt werden. Um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, sind mehrere Behandlungen ratsam.

Mesotherapie

Die Mesotherapie hat sich in verschiedenen Bereichen der Medizin als wirkungsvoll erwiesen, auch die Ästhetische Medizin profitiert davon. Primäres Anwendungsgebiet ist hierbei die nicht-operative Faltenkorrektur im Gesicht, das so genannte Misolifting und die Behandlung von Haarausfall. Bei der Mesotherapie handelt es sich um eine natürliche Art der Gesichtsstraffung, die dabei hilft, die Hautstruktur zu glätten und kleine Knitterfältchen im Gesicht, an Händen, Hals und Dekolleté verschwinden zu lassen. Dieses Verfahren ist auch empfehlenswert bei sonnengeschädigter Haut oder einem rauen und müden Teint. Dabei werden Stoffe zur Anregung der regenerativen Prozesse (Hyaluronsäure, Vitamine oder Mineralstoffe) durch Mikroinjektionen unterhalb der Hautoberfläche eingebracht. Dort sorgen diese Substanzen für eine revitalisierende und hautstraffende Wirkung. Es wird empfohlen, 3–4 Mesotherapien im Abstand von ca. 2–4 Wochen vorzunehmen, um ein vielversprechendes Resultat zu erreichen. Danach sollte alle 6 Monate eine Auffrischung erfolgen. Bei der Haarbehandlung (Mesohair) wird durch spezielle Stoffe Haarausfall gebremst und das Haarwachstum stimuliert.

Medical Needling

Ein schöneres Hautbild und weniger Narben verspricht das so genannte Medical Needling. Zudem ist dieses Verfahren für Frauen mit Schwangerschaftsstreifen sehr gut geeignet. Es kann die unschönen Dehnungsstreifen effektiv reduzieren und die Haut ebenmäßig erscheinen lassen. Bei dieser Methode wird ein nadelbesetzter Dermaroller unter kontrolliertem Druck über die zu behandelnden Hautareale geführt. Die so erzeugten Nadelstiche führen zu zahlreichen eng beieinanderliegenden Mikrotraumatisierungen in einer vorbestimmten Hauttiefe. Anschließend werden die Hautstellen gekühlt. Durch dieses Verfahren werden Reparaturprozesse in der Haut angeregt, die wiederum die Regeneration neuer Hautzellen fördern. Um die Wirkung zu verstärken, können zusätzlich Salben mit hohem Wirkstoffanteil aufgetragen werden. Empfehlenswert sind mehrere Behandlungen im Abstand von jeweils, 1 bis 2 Wochen, um einen langfristig sichtbaren Erfolg zu erzielen.

Fadenlifting

Sie möchten straffe Konturen, ohne großen Aufwand und ohne OP? Dann stellt das Fadenlifting eine gute Alternative zum traditionellen Facelifting dar. Gerade bei geringem Absacken von Weichteilen reicht oftmals das nicht-operative Fadenlifting aus. Vor allem im Gesichtsbereich lassen sich mit dieser Methode gute Effekte mit natürlich schönem Resultat, und ganz ohne Schnitte erzielen. Beim Fadenlifting werden spezielle Fäden mit kleinen Mikronadeln direkt in das subkutane Fettgewebe appliziert. Dabei stehen Fäden aus verschiedenen Materialien zur Verfügung. Es können sowohl resorbierbare als auch nicht resorbierbare dauerhafte Fäden zum Einsatz kommen. Die meisten bestehen jedoch aus Polymilchsäure-Derivaten, welche voll resorbierbar sind und kollagenbildend wirken. Die Fäden werden dabei im Gewebe verankert, um für eine entsprechende Straffung und dauerhafte Festigung der jeweiligen Körperregion zu sorgen. Dadurch, dass sie sukzessive abgebaut werden, entsteht neues Kollagen. Diese Methode ist besonders geeignet, um einzelne Falten zu behandeln und die Gesichtskontur zu straffen. Wichtig ist, dass die Haut noch nicht zu sehr erschlafft ist. Es werden, je nach Indikation, und wie stark der Lifting Effekt sein soll, 2 Fäden (meist 4) pro Gesichtsseite verwendet. Werden zusätzlich Hyaluronsäure oder Botulinum Toxin eingesetzt, kann das Ergebnis weiter verbessert werden. Das Ergebnis ergibt sich aus dem eigen gebildeten Kollagen, und weist eine Haltbarkeit von etwa 2 bis 4 Jahren auf.

Fett-weg-Spritze (Injektions-Lipolyse)

Mithilfe dieser Methode lässt sich Fettgewebe entfernen. Sie stellt eine mögliche Alternative zur OP (Liposuction) dar. Sie wird vor allem am Körper eingesetzt, findet aber auch immer mehr Anwendung zur Verbesserung der Konturen im Gesicht. Während wir altern, sinken jugendliche Fettdepots ab, der Kollagenvorrat in der Haut und der Knochenmasse wird abgebaut, weswegen es zu schlaffen Gesichtskonturen und der Entstehung von Falten kommt. Bei einer Behandlung mit der Fett-weg-Spritze werden eine spezielle Kombination aus Phosphatidylcholin (PPC, Sojalecithin aus Sojabohnen) und Gallensäuren verabreicht. Der injizierte Wirkstoff führt zu einer lokalen Zerstörung der Fettzellen. Von den Transport-Eiweißkörpern wird das Fett über die Blutlaufbahn zur Leber gebracht, und dort abgebaut. Besonders geeignet ist dieses Verfahren für Regionen, die sich mit Ernährung und Sport nicht verbessern lassen, wie etwa Doppelkinn, Tränensäcke oder Hamsterbäckchen.

Chemische Peelings

Was bei der Dermabrasion mechanisch erzielt wird, soll beim Chemical Peeling vom Arzt auf chemischem Weg erreicht werden. Chemische Peelings sind ein nicht-operatives Verfahren, um Unregelmäßigkeiten der Haut, Aknenarben, Pigmentflecken oder Sonnenschäden zu behandeln. Die Methode eignet sich auch bei leichten bis mittlere Falten. Chemische Peelings können im Gesichts- und Halsbereich, sowie am Dekolleté oder Handrücken erfolgen. Bei dieser Art von Peeling werden spezielle Säuren (z. B. Fruchtsäuren, TCA) auf die äußeren Hautschichten aufgetragen, wodurch sich die Haut abschält. Wenn dies erfolgt ist, wird aufgrund des Heilungsprozesses die Kollagenproduktion angekurbelt. Die Folge: Die neu gebildete Haut erscheint glatter und straffer, wirkt reiner und ebenmäßiger. Narben und störende Verfärbungen werden entfernt. Es gibt verschiedene Formen des Peelings, wobei zwischen leichtem, mittlerem oder tiefem Peeling unterschieden werden kann. Bei tiefen Peelings kommt es zu einer intensiveren Reaktion der Haut. Der Effekt des Peelings kann je nach Behandlungsart einige Jahre halten, Auffrischungen sind immer wieder möglich.

Microdermabrasion

Das rein mechanische Verfahren der Microdermabrasion hat den Vorteil, dass keine chemischen oder biologischen Substanzen in die Haut und von dort möglicherweise in den gesamten Organismus gelangen können. Bei der Behandlung wird die Haut unter örtlicher Betäubung mit einer hochtourigen Diamantscheibe abgeschliffen. Diese Technik stellt eine sanfte Alternative zu Laserbehandlung dar. Dabei können Hautunebenheiten aller Art wie Narben, Muttermale, Dehnungsstreifen, Pigmentflecken beseitigt, und tiefe Falten reduziert oder gänzlich unsichtbar gemacht werden. Die Microdermabrasion eignet sich auch, um die Haut in Bereichen wie Hals, Gesicht, Dekolleté oder Rücken zu verjüngen. Unter Microdermabrasion versteht man die kleinste Hautabtragung / Hautabschleifung. Das moderne Verfahren ist eine Weiterentwicklung des Peelings, allerdings werden bei der Microdermabrasion feinste Kristall- oder Sandstrahlgeräte eingesetzt, womit die Hautabtragung besonders schonend, aber gleichzeitig hoch effektiv ist. Da nur die alleroberste Hautschicht abgetragen wird, ist das Verfahren risikoärmer als etwa das chemische Peeling, bei dem tiefergehende Abschälungen vorgenommen werden. Mithilfe des Verfahrens können oberflächliche Unregelmäßigkeiten dauerhaft beseitigt werden. Will man langfristig einen straffenden und verjüngenden Effekt erzielen, ist eine monatliche Behandlung empfehlenswert.

Das klassische Facelift

Das Facelift ist ein operatives Verfahren, bei dem überschüssige Haut entfernt, Weichteile gestrafft, und abgesunkene Muskulatur im Bereich des Gesichts und im Halsbereich angehoben werden. Das Ziel ist immer ein möglichst natürlicher Gesichtsausdruck und möglichst unauffällige Narben. Die Schnittführung verläuft meist hinter den Ohren und / oder entlang des Haaransatzes. Der Fokus liegt nach aktuellen medizinischen Standards nicht ausschließlich auf der Straffung der oberen Hautschicht, sondern speziell auf den tieferliegenden Strukturen. Wenn nur bestimmte Gesichts- oder Halsbereiche erschlafft sind, können begrenzte Liftoperationen wie Wangen, Schläfen oder Halslift ausreichen, um die betreffenden Hautstellen zu korrigieren. Der Eingriff, der mithilfe von Lokalanästhesie oder Allgemeinnarkose durchgeführt wird, verspricht einen Verjüngungseffekt von mehreren Jahren.

Laserbehandlung

Diese Methode eignet sich vor allem, um vorgealterte Haut insgesamt zu verjüngen. Bei vielen kleinen Falten ist eine Behandlung mit Laser gut geeignet. Dabei werden die obersten Strukturen der Haut geglättet. Dank hochmoderner Lasertechnik ist es möglich, Fältchen deutlich zu mildern oder sogar vollständig zu entfernen. In vielen Fällen ist bereits sofort nach der Behandlung ein deutliches Ergebnis zu sehen. Bei diesem Verfahren, das ambulant durchgeführt wird, werden mikrofeine Laserstrahlen bis in tiefe Hautschichten gesetzt, wodurch die Produktion von Elastin und Kollagen angeregt wird. Es kommt zu einer Erneuerung der Hautstruktur und einer Straffung des Gewebes, das Hautbild wirkt glatter und jugendlicher. Tiefe und stark ausgeprägte Falten können mit dieser Methode allerdings nicht entfernt werden.

Radiofrequenztherapie

Die Radiofrequenztherapie stellt eine schonende Alternative zum klassischen Facelift dar. Mithilfe von Radiowellen werden die Kollagenfasern in der Unterhaut sanft erwärmt, während die Haut gleichzeitig mit einem kühlenden Gel versorgt wird. Dadurch, dass Erwärmung und Abkühlung kombiniert werden, kommt es zu einer Kontraktion des Bindegewebes und damit unmittelbar zu einer Straffung der Haut. Fettzellen werden eliminiert und faserbildende Zellen angeregt. Dadurch wird in den nachfolgenden Wochen neues Kollagen aufgebaut. Die Geräte besitzen ein integriertes Kühlsystem, wodurch die Hautoberfläche geschützt bleibt, und Verbrennungen vermieden werden. In den meisten Fällen sind mehrere Behandlungen notwendig, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.