Ästhetisch-plastische Chirurgie
Weiblichkeit, Attraktivität, Sex-Appeal – das ist der größte Wunsch vieler Frauen. Dabei ist und bleibt die Brust ein wichtiges Attribut des weiblichen Schönheitsideals. Doch nicht jede Brust wird heute als „schön“ empfunden. Eine gewisse Mindestgröße, straffe Haut und gleichmäßige Proportionen gelten als Voraussetzung für bewundernde Blicke.
Mit Schönheitsoperationen glauben viele Frauen und Mädchen dem Wunsch nach einem perfekten Körper ein Stück näher zu kommen.
Doch Vorsicht ist geboten! In den USA werden bereits drei Prozent aller Schönheitsoperationen an Teenagern vorgenommen¹. Hier und auch in England sind Jugendliche nicht per Gesetz vor einem oft unüberlegten und unwiderruflichen Eingriff geschützt, denn in diesen beiden Ländern gibt es kein Mindestalter für Schönheitsoperationen.
Anwendungsgebiete
Bei Männern und Frauen gibt es ganz unterschiedlich Motive, sich für eine Brustoperation zu entscheiden. Eine Brustverkleinerung ist sowohl aus medizinischen als auch aus ästhetischen Gründen denkbar.
Auch erschlafftes Brustgewebe kann durch eine Straffungsoperation wieder geglättet werden.
Viele Männer wünschen eine Brustreduktion, wenn ihr Körper aufgrund hormoneller Störungen eine weibliche Brustform entwickelt hat. Frauen sind vor allem daran interessiert, den Idealmaßen zu entsprechen, die täglich in den Medien verkündet werden. Brustvergrößerungen erscheinen da als geeignetes Mittel, das beruflichen und privaten Erfolg garantieren soll. Dabei stehen ästhetische und auch finanzielle Interessen im Vordergrund, wenn der eigene Körper als Kapital betrachtet wird.
Was man beachten sollte:
Eine Brustoperation sollte gut überlegt sein. Brustverkleinerungen sind häufig aus medizinischen Gründen sinnvoll und bedeuten für die Patienten eine enorme Erleichterung.
Eine Brustvergrößerung dagegen, ist medizinisch nicht notwendig und sollte nur dann vorgenommen werden, wenn die Patientin sich aus eigenem Willen und wohl überlegt dazu entschlossen hat.
Von einer überproportionalen Vergrößerung der Brust raten seriöse Mediziner in jedem Fall ab, denn dadurch wird der Körper unnötig belastet und der Gesamteindruck ist nicht mehr ästhetisch.
Die Möglichkeiten einer Operation bleiben immer begrenzt, sie ist kein Heilmittel für psychische Probleme. Auch ein Verjüngungseffekt kann nicht versprochen werden, denn die Brüste einer 50-jährigen Frau können auch durch eine Operation nicht die Straffheit der Haut einer 18-jährigen wiedererlangen. Lassen Sie sich nach einer Brustvergrößerung auf jeden Fall einen Implantatpass ausstellen mit allen Angaben zum Material.
Verfahren und Risiken
Brustvergrößerung
In den meisten Fällen wird eine Brustvergrößerung mittels Implantat durchgeführt. Die Anfang der 90er Jahre in den USA ausgelöste Implantat-Debatte hat sich heute weitgehend beruhigt. Seit 1995 sind alle Herstellerfirmen dem Medizinproduktegesetz verpflichtet. und seit Juli 2001 dürfen in Deutschland nur noch Implantate mit CE-Marke verwendet werden.
Das Ergebnis der Operation richtet sich neben der gewählten Implantatform natürlich auch nach der anatomischen Vorgabe des Körpers und nach der Operationsmethode. Implantate unterscheiden sich nicht nur in ihrem Gewicht (60-600 Gramm), sondern auch in Material (Silikongel, Kochsalzlösung, PVP-Hydrogel), Oberfläche (glatt, strukturiert, beschichtet) und Aufbau (Einkammer, Zweikammer, auffüllbar etc.).
Der „Klassiker“ ist immer noch das glatte Silikongelimplantat, zu dem es die meisten Langzeitstudien gibt.
Die Einführung des Implantates kann durch einen kleinen Schnitt im Brustwarzenvorhof erfolgen, wo es dann zwischen Brustdrüse und Brustmuskel oder zwischen Rippen und Brustmuskel plaziert wird. Die Narbe bleibt meistens unauffällig im Brustwarzenvorhof verborgen. Auch bei einer Einführung des Implantates durch die Achselhöhle können sichtbare Narben weitgehend vermieden werden. Bei größeren Silikonimplantaten sollte der Zugang über die Brustumschlagsfalte gewählt werden, auch wenn die Narbe dann auffälliger ist.
Brustverkleinerung
Bei einer Operation zur Brustverkleinerung ist es – genau wie bei einer Vergrößerung – wichtig, die Gefühlsempfindlichkeit und Stillfähigkeit zu erhalten.
Oft wünschen Patientinnen auch eine Verkleinerung der Brustwarzen, wenn diese bei sehr großen, hängenden Brüsten nach unten gesunken sind.
Der Arzt misst die Brüste vor dem Eingriff genau aus und malt dann die gewünschte Schnittführung auf. Bei der Operation wird streng darauf geachtet, dass die Einheit von Drüsenkörper und Brustwarze erhalten bleibt, und es zu keiner Beeinträchtigung der Brustfunktionen kommt. Dann wird das überschüssige Gewebe vorsichtig entfernt.
Wann ist man nach der OP wieder fit?
Brustvergrößerung
Die Operation für eine Brustvergrößerung dauert ca. 1 bis 2 Stunden und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Nach dem Eingriff ist ein Klinikaufenthalt von bis zu 3 Tagten erforderlich. In den ersten vier Wochen nach der Operation sollte die Patientin auf körperliche Arbeit verzichten und Sonneneinstrahlung mit unbedeckter Brust meiden.
Brustverkleinerung
Die Operation für eine Brustverkleinerung dauert ca. 3 Stunden und wird ebenfalls unter Vollnarkose durchgeführt. Nach dem Eingriff ist ein Klinikaufenthalt von bis zu 2 Tagen erforderlich. Danach sollte die Patientin für einige Wochen einen speziellen BH tragen und für vier bis sechs Wochen auf sportliche Aktivitäten verzichten.
Risiken: Brustvergrößerung
Bei einer Brustvergrößerung bestehen die gleichen Risiken wie bei anderen operativen Eingriffen. Neben einer Medikamentenunverträglichkeit, sind auch Blutungen, Durchblutungsstörungen, Infektionen oder Wundheilungsstörungen möglich. Daneben kann es zu Narbenwucherung oder einer Kapselbildung im Bereich der Implantate kommen (sog. Kapselfibrose). In der Regel bleibt die Stillfähigkeit erhalten, Krebsvorsorgeuntersuchungen sind weiterhin durchführbar. Im schlimmsten Fall ist eine Verformung der Brüste oder eine Abstoßungsreaktion des Implantates möglich.
Risiken: Brustverkleinerung
Auch hier sind die normalen Operationsrisiken (s.o.) wie Blutungen, Blutergüsse und Schwellungen zu nennen. Starke Schmerzen bleiben die Ausnahme und können mit Medikamenten behandelt werden.