Es mag unglaublich klingen, aber Studien haben gezeigt, dass das hormonelle Gleichgewicht einer Person durch das Ansehen eines Films beeinflusst werden kann. Tatsächlich beeinflussen Emotionen, die durch das Ansehen eines Films hervorgerufen werden, nicht nur den Hormonspiegel, sondern auch andere chemische und metabolische Prozesse im Körper.
Filme wirken sich unterschiedlich auf wichtige Hormone aus
Wissenschaftler der University of Michigan entdeckten, dass bestimmte Filmgenres sowie die darin enthaltenen Charaktere einen tiefgreifenden Einfluss auf die eigenen Hormone haben könnten. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass das Kino einen besonderen Effekt auf den Testosteronspiegel von Männern und Frauen hatte. Männer, die Filme mit feminineren Themen sahen, erlebten einen Rückgang dieses lebenswichtigen Hormons, während Frauen kaum oder gar keine Veränderung bemerkten. Davon abgesehen, zeigte sich bei Männern, die mehr männlich orientierte, actionreiche Filme mit starken und dominanten männlichen Charakteren sahen, ein Anstieg ihres Testosteronspiegels. Weibliche Zuseher dieser Streifen erlebten hingegen einen Rückgang ihrer körpereigenen Testosteronkonzentration.
Die Wissenschaftler sind der Meinung, dass solche biologischen Vorkommnisse durch ein Konzept verursacht werden könnte, das als Charakteridentifikation bekannt ist. Männer identifizieren sich eher mit einem starken, einflussreichen Mann, der die Verantwortung übernimmt und am Ende gewinnt, Frauen hingegen nicht. Das chemische Ergebnis ist, dass bei Männern der Testosteronspiegel ansteigt, während bei Frauen ein Rückgang dieses Hormons feststellbar ist oder umgekehrt, wenn die Rollen vertauscht werden.
Zahlreiche Effekte auf Körper und Geist
Es wird zudem angenommen, dass Filme die Hormonproduktion unter biologischen Gesichtspunkten stimulieren. Filme, die abwechselnd Momente der Spannung und Entspannung liefern, können Schwankungen in der körpereigenen Produktion von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin verursachen. Unerwartete oder bedeutende Momente extremer Gewalt gegen eine bestimmte Filmfigur oder die Ungewissheit darüber, was mit dieser Figur geschehen könnte, können einen plötzlichen Anstieg von Stresshormonen auslösen, der dazu beiträgt, dass die Zuschauer motiviert und interessiert bleiben, und in das Ergebnis des Films investieren.
Durch das Ansehen bestimmter Filme können nicht nur die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten. Was Sie auf dem Bildschirm sehen, kann auch zahlreiche andere Effekte auf Körper und Geist haben.
Konzentration und schärfere Sinne
Forscher haben herausgefunden, dass Filme Hormone beeinflussen. Bestimmte Streifen, insbesondere solche mit zahlreichen Charakteren, komplizierten Handlungssträngen oder einer Vielzahl von Spezialeffekten, können die Gehirnstärke und den Fokus stimulieren, indem sie den Betrachter dazu zwingen, sich auf alle Ereignisse einzulassen, und diesen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Darüber hinaus können Filme mit optischen Reizen, wie z.B. 3D-Filme, dafür sorgen, dass der Rezipient seine Augen auf viele Objekte gleichzeitig oder auf sich ständig bewegende Bilder richtet, was die Sehfähigkeit schärfen kann.
Effektiveres Immunsystem
Filme, insbesondere solche, die zum Lachen bringen, können die Immunität des Zuschauers verbessern. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Lachen die allgemeine Stimmung verbessert und die systemischen Konzentrationen von Stresshormonen reduziert, von denen bekannt ist, dass sie das Immunsystem schwächen. Eine stärkere Immunität kann möglicherweise quälende oder schwerwiegendere Krankheiten verhindern, wenn man das Glück hat, eine solche zu besitzen.
Auslösen von Emotionen
Filme können beim Betrachter starke Emotionen hervorrufen. Psychologen behaupten, dass Menschen, die bestimmte Filme sehen, die Tendenz zeigen, in das Leben der Charaktere einzutauchen, die sie auf dem Bildschirm wahrnehmen. Wenn beispielsweise die Figur des Films traurig ist, können die Zuschauer ebenfalls Tränen vergießen oder sich niedergeschlagen fühlen. Sollten die Charaktere hingegen ein steiles Hindernis überwinden, kann der Rezipient einen Anflug von Inspiration verspüren. Auch eine Vielzahl anderer Emotionen ist möglich. Die besonderen Gefühle, die einzelne Filmfiguren erleben, können auch auf diejenigen übertragen werden, die ihre Schritte auf dem Bildschirm verfolgen.
Regulierung des Blutdrucks
Genauso wie angenommen wird, dass Lachen das Immunsystem stärkt, geht man auch davon aus, dass dadurch der Blutdruck gesenkt wird. Eine Abnahme der Stresshormonproduktion führt zu einer geringeren Verengung der Blutgefäße, und zu einer Normalisierung des Blutdrucks.
Auswirkung auf das Herz-Kreislauf-System
Während Filmerlebnisse für viele eine angenehme, lehrreiche und beruhigende Erfahrung sind, können bestimmte Genres für andere wiederum schädlich sein. Filmische Ausdrücke von Gewalt, Spannung und extremer Aufregung wie sie in Horror-, Thriller- und Actionfilmen oft zu finden sind, können die Herzfrequenz steigern und den Blutdruck in die Höhe treiben. Solche Ereignisse können unter Umständen die Gesundheit von Personen gefährden, die herzkrank sind, oder bestimmte kardiovaskuläre Probleme aufweisen, u.a. Bluthochdruck.
Erhöhte Aggression
Bestimmte Filme, insbesondere solche, in denen Charaktere aggressiv oder gewalttätig mit anderen Figuren umgehen, können bei anfälligen Personen ebenfalls aggressive Tendenzen hervorrufen.
Verzerrte Wahrnehmung
Manche Filme vermitteln häufig auch ein falsches Bild in Bezug darauf, wie bestimmte Personen handeln und auftreten müssen. Einige Soziologen meinen, dies gilt insbesondere, wenn es darum geht, das akzeptable Körperbild einer Frau zu definieren. Psychologen warnen ferner davor, dass gefährdete Mädchen und Frauen, die wiederholt solchen Darstellungen ausgesetzt sind, anfällig für schwerwiegende, möglicherweise lebensbedrohliche psychische Erkrankungen wie Essstörungen wie Anorexie und Bulimie sein können.
Sind Filme in der Lage, unseren Körper zu beeinflussen? Viele Mediziner, Psychologen und Soziologen stimmen darin überein. Kurz gesagt, kann das Betrachten bestimmter Filmarten positive Auswirkung auf die Gesundheit haben, andere wiederum haben keinen Effekt.