Viele Faktoren spielen bei der Entwicklung von Covid-19 eine Rolle. Laut aktuellen Forschungen an der Universität Hohenheim in Stuttgart könnte Vitamin D ein Indikator für das Sterblichkeitsrisiko sein.
Die Bedeutung von Vitamin D
Vitamin D wird vom Körper selbst gebildet, wenn er Sonnenlicht ausgesetzt ist. Auch über die Nahrung kann dieses fettlösliche Vitamin aufgenommen werden. Dennoch leidet fast jeder dritte Erwachsene an einem Vitamin D-Mangel. Dabei ist das Sonnenvitamin für eine gute Gesundheit essentiell. Forschungen haben ergeben, dass es Schutzfunktion bei Infekten, Muskelschwäche, Osteoprose und verschiedenen Krebsarten ausübt.
Schwerer Covid-19-Verlauf
Erkankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, extremes Übergewicht und Herzkrankeiten wurden bislang mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf assoziiert. Laut Prof. Biesalski, Ernährungsmediziner an der Universität Hohenheim, stehen diese Erkrankungen mit einem Vitamin-D-Mangel in Verbindung.
Vitamin D ist für die Regulierung des Immunsystems sowie des Renin-Angiotensin-Systems im Körper von entscheidender Bedeutung. Das Vitamin sorgt dafür, dass diese beiden Systeme korrekt funktionieren. Das Coronavirus hat Einfluss auf diese Regelkreise, weswegen proentzündliche und antientzündliche Vorgänge sich nicht mehr die Waage halten. Liegt ein Vitamin-D-Defizit vor, ist das Risiko erhöht, dass die Systeme durcheinandergeraten. Aus diesem Grund kann eine Covid-19-Infektion einen schweren Verlauf nehmen und zum sogenannten akuten Atemnotsyndrom führen.
Vitamin-D heilt Covid-19 nicht
Besonders ältere Personen und jene, die sich kaum im Freien bewegen, gelten als gefährdet für einen Vitamin D-Mangel. Bei Menschen über 65 funktioniert zudem die körpereigene Vitamin-D-Produktion mithilfe von Sonnenlicht nicht mehr richtig. Zwar kann durch die Ernährung Vitamin D aufgenommen werden, jedoch existieren nur wenige Lebensmittel, zB. fetthaltige Fischsorten wie Lachs oder Hering, die über nenneswerte Mengen an Vitamin D verfügen, weswegen über die tägliche Kost nicht genügend von dem Sonnenvitamin zugeführt wird.
Aus diesem Grund empfiehlt Biesalski, den Vitamin-D-Spiegel untersuchen zu lassen und gegebenfalls auf gesunde Werte anzuheben, wenn der Verdacht auf eine Covid-19 Infektion bestehen sollte. Das gilt speziell für ältere Menschen und/oder jene mit Grunderkrankungen. Darüber hinaus sollten Risikogruppen reichlich Sonnenlicht tanken und eine gesunde Ernährung verfolgen. Der Experte weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass Vitamin D nicht in der Lage ist, Covid-19 zu heilen, jedoch könne es den Verlauf der Erkrankung günstig beinflussen.