Deutschland leidet unter einem Mangel an Infektiologen. 1.000 Experten für die Bekämpfung gefährlicher Krankenhaus-Viren fehlen, weil qualifizierte Fachärzte in disem Bereich rar sind. Internisten fordern die Einführung eines „Facharztes für Innere Medizin und Infektiologie.
Täglich 40 Todesopfer, weil Experten im Bereich der Infektiologie Mangelware sind
An Krankenhaus-Infektionen sterben jeden Tag bis zu 40 und mehr Patienten! Die Überlebenschancen bei Auftreten einer solchen gefährlichen Erkrankung durch Viren oder Bakterien steigen, wenn ein Spezialist für Infektionskrankheiten in die Behandlung eingebunden ist.
Sterberate sinkt durch qualifizierte Spezialisten
Dies zeigt auch eine Studie, die im Fachblatt Clinical Infectious Diseases veröffentlicht wurde. Demnach konnte die Sterberate von Patienten, die aufgrund einer schweren Sepsis oder eines septischen Schocks ins Krankenhaus eingeliefert wurden, und innerhalb der ersten 14 Tage verstarben, von 39 auf 29 Prozent gesenkt werden, wenn innerhalb einer Stunde nach Einlieferung ausgebildete Spezialisten im Bereich der Infektiologie die Patienten betreuten. Die Studie belegte auch, dass die infektiologischen Standrads unter der Aufsicht eines Infektiologen viel öfter eingehalten wurden.
Das richtige Antibiotikum entscheidend
Bei Infektionskrankheiten sei es das Wichtigste, unverzüglich das richtige Antibiotikum einzusetzen. Bei den neuartigen, multiresistenten Erregern wirken nur noch wenige Medikamente und erste Ergebnisse zeigen, dass die Therapien erfolgreicher sind, wenn der behandelnde Arzt sich mit einem Infektiologen berät und abstimmt.
Dies wird besonders bei so genannten Blutstrom-Infektionen mit dem Erreger Staphylococcus aureus gefordert. Laut Experten sei es nötiger denn je, die verbliebenen wirksamen Antibiotika wirksam einzusetzen, und vom Einsatz von Breitband-Medikamenten Abstand zu nehmen.
Andere Länder hängen Deutschland ab
Im internationalen Vergleich liegen deutsche Kliniken mit ihren Möglichkeiten in der Bekämpfung von Infektionen zurück. Mindestens 1.000 qualifizierte Fachkräfte fehlen. Länder wie Schweden oder die USA zeigen, dass es auch anders geht: Während dort auf eine Million Einwohner mehr als 20 auf Infektiologie spezialisierte Fachärzte kommen, sind es in Deutschland gerade mal etwa sieben.
Weiterbildung im Bereich der Infektiologie essentiell
Aus diesem Grund fordert die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin die Einfühung eined Facharztes für Innere Medizin und Infektiologie. Nicht nur die richtige Weiterbildung für Ärzte sei entscheidend, Infektiologie als solche müsse in allen Bereichen viel mehr gestärkt werden.