Eine schlechte Gewohnheit schleicht sich schnell ein. Sie loszuwerden, ist oft ein Kraftakt. Laut Forschungen dauert es unglaubliche 254 Tage, um diese durch eine neue, bessere zu ersetzen.
Schlechte Verhaltensweisen haben sich fest etabliert
Wer schon Mal mit festem Willen versucht hat, das Rauchen zu unterlassen, mit Süßigkeiten aufzuhören oder ein regelmäßiges Fitness-Programm durchzuziehen, macht sich da keine Illusionen. Verhaltensforscher und Autoren von Ratgeber-Büchern wissen angeblich, wie lange das dauert: Immer wieder werden 21 Tage genannt. Ein Blick in das «European Journal of Social Psychology» lässt es ratsam erscheinen, nicht zu optimistisch zu sein.
Noch mehr: Die Psychotherapeutin Dr. Amy Morin warnt sogar vor überzogenen Erwartungen, weil sie einen Misserfolg noch wahrscheinlicher machen. Sie sagt: «Wir lieben unsere Gewohnheiten. Und wir überschätzen unsere Fähigkeit, sie zu brechen.»
Um eine bessere Angewohnheit zu erlernen, sind 254 Tage harter Kampf erforderlich
Genau das hat eine Studie in der erwähnten Psychologie-Fachzeitschrift eindrucksvoll bestätigt. Die Frage lautete: «Welche schlechte Angewohnheit möchten Sie beenden? Junk Food essen? Zu viel Fernsehen? Zu viel Geld ausgeben? Rauchen oder Trinken?»
Die Teilnehmer gaben rückblickend an, wie viel Zeit es sie gekostet hatte, ein speziell für sie problematisches Verhalten durch ein besseres zu ersetzen. Die schnellsten schafften es in der Tat in 18 Tagen. Doch sie waren die Ausnahmen. Die meisten Testpersonen mussten 66 Tage gegen alte Gewohnheiten ankämpfen. Und bei einigen vergingen buchstäblich 254 Tage.
Gehirn-Botenstoff Dopamin zementiert feste Gewohnheiten
Der Neurobiologie Dr. Russel Poldrack von der Universität Austin (Texas) steuert mildernde Umstände bei: Sobald wir etwas gerne tun, wird die Produktion des Gehirn-Neurotransmitters Dopamin getriggert. Dieser Botenstoff zementiert dann die feste Gewohnheit. Am Ende schafft Dopamin sogar das Verlangen, die Handlung zu wiederholen. Was bedeutet: Selbst wenn wir keinen Spaß mehr daran haben, drängt der Körper uns, dabei zu bleiben.