Über das beliebte soziale Netzwerk Twitter, über das unzählige Kuzrnachrichten verbreitet werden, können Behörden nun notwendige Informationen herausfiltern, um kritische Restaurants zu identifizieren. Dadurch könnten in Zukunft Lebensmittelvergiftungen reduziert werden.
Gesundheitsbehörden oft nicht benachrichtigt
Die meisten Fälle von Vergiftung durch eingekaufte Nahrungsmittel oder bei einem Restaurantbesuch bleiben ein sehr privates Ärgernis und werden den Gesundheitsbehörden nicht gemeldet. Das hat zur Folge, dass die Quelle oft nicht öffentlich wird und somit auch nicht beseitigt werden kann.
Überraschende Abhilfe kommt jetzt durch die sozialen Medien, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete: Betroffene gehen zwar nicht zum Arzt, aber sie greifen zum Telefon und „twittern“ über ihr schlimmes Erlebnis. In den telegrammartigen Kurzmeldungen finden die Gesundheitsbehörden die Informationen, die sie benötigen, um einzugreifen. Das gelingt mit einer so genannten App, die auf bestimmte Worte reagiert.
App sammelt Beschwerden
Über erste Erfahrungen berichtete jetzt die Stadtverwaltung von Chicago. Die von ihr im März 2013 eingeführte App sichtet elektronisch täglich Hunderttausende Twitter-Meldungen und identifiziert Betroffene. Sie erhalten eine automatische Nachricht: „Das klingt nicht gut. Helfen Sie uns, so etwas künftig zu verhindern und berichten Sie, was Sie gegessen haben und wo.“
Auf diese Weise wurden 193 substantielle Beschwerden gesammelt, die zu unangemeldeten Inspektionen in 133 Restaurants führten. 21 wurden geschlossen.
Der Schwerpunkt liege auf dem Versuch, Ausbrüche zu identifizieren, die aufgrund herkömmlicher Gesundheitsdaten in Krankenhäusern oder Datenbanken mit meldepflichtigen Krankheiten möglicherweise nicht beobachtet wurden.