Bösartige Zellen wollen besonders viel Zucker, aber durch Pflanzenstoffe kann ihr Hunger gebremst werden. Hier kommen die wertvollen Katechine, Bestandteile des grünen Tees ins Spiel, die krebspräventive Wirkung haben sollen.
Grüner Tee und seine Vorteile
Grüner Tee wird in China und Indien seit Jahrtausenden als Heilmittel konsumiert, während die westliche Welt ihn erst langsam zu schätzen lernt. Alle aus den Blättern der Camellia sinensis gebrühten Tees sind nach dem Wasser das zweithäufigste Getränk der Welt. Für Schwarztee werden die Blätter getrocknet, also oxidiert, was früher fermentiert genannt wurde.
Die Basis von Grüntee hingegen sind frische, nur kurz gedämpfte Blätter. Fast die Hälfte ihres Gewichts sind stark anti-oxidative Polyphenole, davon hauptsächlich Katechine. Sie gelten traditionell als Medikamente gegen mentale Defizite, Diabetes und weitere Stoffwechselprobleme. Auch Krebs wird mit immer mehr Nachdruck als Indikation angeführt.
Multi-Kämpfer mit wertvollen Inhaltsstoffen
Der bekannteste Wirkstoff von grünem Tee, Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG), ist das vielleicht effektivste Antioxidans gegen freie Sauerstoff-Radikale und kann auch giftige Eiweißablagerungen im Gehirn auflösen. Auch die anti-karzinogenen Potentiale sind längst erklärt. Katechine, zum Beispiel im Grünen Tee, reduzieren jene Enzyme, die zu hohen Insulinspiegeln beitragen. Dadurch senken die polyphenolen Pflanzenbestandteile die Konzentration dieses Hormons. Für bestimmte Krebszellen, vor allem im Darm und in der Brust, fungiert Insulin als Wachstumsfaktor.
Krebshemmende Wirkung
Aber die Wissenschaft forscht weiter und weiter. In der Zeitschrift «Metabolomics» liefern Forscher des Los Angeles Biomedical Research Institutes jetzt weitere Details. Sie entdeckten, dass in Zellen von Bauchspeicheldrüsenkrebs die Tee-Moleküle ein kritisches Enzym, LDHA, bremsen. Es ist mitentscheidend für die verstärkte Ernährung von Tumorgewebe.
Gefährliche Zucker-Gier
Bereits 1923 erkannte der deutsche Biochemiker und Arzt, Dr. Otto Heinrich Warburg erstmals, dass sich Krebszellen von gesundem Gewebe durch eine gesteigerte Aufnahme von Zucker und Abgabe von Milchsäure unterscheiden. Sie benötigen die süße Glucose zur Erzeugung von immer mehr Energie. Deshalb kann bei manchen Diabetes-Therapien durch die Regulierung des Blutzuckerspiegels auch eine Abnahme von Krebsrisiken erwartet werden.
Katechine haben positiven Effekt
In die gleichen Stoffwechsel-Vorgänge greifen die Katechine des Grünen Tees ein, der auch als Nahrungsergänzung bezogen werden kann. Krebszellen saugen zwar gierig Zuckermoleküle auf, doch ihre Verarbeitung in den Mini-Kraftwerken, den Mitochondrien, wird behindert und unterbrochen. Im Tierversuch wurden solche Ergebnisse auch schon an Darm- und Prostatazellen erzielt. Die vollständige Aufklärung gelang jetzt erst.