Sobald sich eine Gallenblase mit monatlichen Koliken meldet und sich mehrtägige Notaufenthalte in Kliniken unter Schmerzen häufen, kann jedem Übergewichtigen nur geraten werden: Rasch abnehmen! Schon fünf Kilo weniger erleichtern entscheidend die Schlüsselloch-OP.
Weniger Gewicht bedeutet zügigere OP
Nach einer zweiwöchigen Diät und um fünf Kilo leichter, ist die laparoskopische (auch minimalinvasive, endoskopische genannt) Entfernung der Gallenblase um sechs Minuten zügiger möglich. Die Erklärung: Bei nur 500 bis 800 Kalorien schrumpft die Leber enorm, und die Chirurgen erreichen die darunter liegende Gallenblase durch die OP-Schlüssellöcher viel leichter.
Sechs wertvolle Minuten
Die Zeit verringert sich von 31 auf 25 Minuten – für Laien macht das kaum einen Unterschied aus. Doch Chirurgen schwärmen: verkürzte Vollnarkose, geringere physische Beschädigungen und raschere Genesung. Außerdem ist eine Leber mit weniger Fett robuster und kann leichter hin und her bewegt werden. Die gleichen Erleichterungen treffen auch zu, wenn sich in der Gallenblase viele kleine oder mehrere große Steine befinden.
Operationen bringen Geld
In vielen Kliniken muss kritisch beobachtet werden, dass Operationen nicht immer medizinisch begründet sind, sondern Geld bringen müssen. So beklagte der Vorsitzende der Barmer GEK eine Zunahme von aufwändigen, risikobehafteten Linksherz-Katheter-Untersuchungen von 3.407 auf 4.359 pro Jahr in kurzer Zeit. Umso wichtiger sind Beispiele, von denen die Patienten profitieren.