Sexhormon Testosteron: Auch wichtig für Herz und Gehirn

Weniger Energie heißt weniger Bewegung… und ein gefährlicher Kreislauf setzt sich in Gang. Natürliche Hilfe wird empfohlen. Eine niedrige Versorgung von Männern mit ihrem wichtigsten Hormon, Testosteron, erhöht bei ihnen die Wahrscheinlichkeit einer Herzerkrankung!

Zu wenig Testosteron begünstigt kardiovaskuläre Ereignisse

Während sich Experten nicht einig sind, auf welche Weise der Hormonmangel direkt den Herz-Kreislauf angreift, sind sie sich sicher: Wem dieser Hauptbotenstoff für Energie, Antrieb und Sexualität fehlt, der verschlechtert auf Dauer viele Kriterien, die kardiovaskuläre Erkrankungen begleiten.

Das sind die klassischen Begleitumstände solcher Herzprobleme: Anhäufungen von Fettzellen, Verlust an Muskelmasse, Nierenprobleme und in geringem Maße Verhärtung von Arterien und Erhöhung der Thromboseneigung. Bereits ein Rückgang aller körperlichen Aktivitäten gilt als kardiologischer Risikofaktor.

Testosteronmangel mit Alzheimer und Parkinson assoziiert

Jüngste Studien lassen sogar einen Zusammenhang von Testosteronschwäche und Parkinson, Alzheimer und anderen Demenzproblemen befürchten. Das Gehirn hat spezielle Rezeptoren für Testosteron. Das bedeutet, dass dieses Hormon auch mit den Neurotransmittern kommuniziert. Testosteron lässt das männliche Gehirn wachsen. Niedrige Spiegel werden oft von Depression begleitet.

Weniger Testosteron, mehr Herzmedikamente

Und so wurden die neuesten Erkenntnisse gewonnen: Wissenschaftler des Universitäts­kranken­hauses in Gent (Belgien) werteten Statistiken über die Einnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten durch männliche Herzpatienten in akuter Behandlung zwischen 1970 und 2013 aus.

Sie stießen bei Personen mittleren Alters und älteren auf eine auffällig hohe Zahl von ihnen, die neben ihrer Herz-Kreislauf-Symptome auch wegen Testosteronmangels behandelt wurden. Das Problem liegt auf der Hand. Mit zunehmendem Alter lässt die körpereigene Produktion der Sexualhormone stetig nach. Ähnlich wie bei der Frau, ist auch beim Mann die Abnahme der Hormone für eine Vielzahl von Beschwerden verantwortlich.