Die körpereigenen Abwehrkräfte gegen Karies werden als Erklärung favorisiert, warum der gefürchtete Kehlkopfkrebs in Form des Plattenepithel-Karzinoms seltener bei Menschen mit starkem Auftreten dieser häufigsten Zahnerkrankung vorkommt.
Karies mobilisiert Heilkräfte
Das geht aus einer Studie der State University of New York mit 339 Krebs-Patienten vor. Bei 221 Vergleichspersonen – mit deutlich schlechterer Zahngesundheit – gab es keine Krebsdiagnose. Kehlkopfkrebs wurde in der Vergangenheit stark diskutiert, nachdem der Schauspieler Michael Douglas diese Erkrankung mit Bakterienübertragung bei Oralsex in Verbindung gebracht hatte.
Die Wissenschaftler präsentieren die These, dass die Störung des Gleichgewichts zwischen Säuren und Basen im Speichel, die zu Karies führt, körpereigene Heilkräfte mobilisiert. Darunter auch Immunreaktionen, die das Gedeihen von Krebszellen in der Nähe hemmen.
Widerspruch zu anderen Forschungen
Aktive Moleküle sind TH1-Zellen. Sie übernehmen generell Funktionen in der Regulation von entzündlichen Prozessen sowie in der Abwehr von Erregern, insbesondere Bakterien. Außerdem konkurrieren diese einzelligen Kleinlebewesen mit den Krebszellen an Ort und Stelle um Energie und Nährstoffe.
Die Forscher wissen, dass ihre Arbeit im Widerspruch zu früheren Erkenntnissen über schlechte Mundgesundheit steht. Demzufolge gilt Parodontitis als Krebs-Risiko.