Wenn es nur um die Gesundheit geht, ist der höhere Preis für organisch produzierte Lebensmittel kaum gerechtfertigt. Weder sind sie messbar nahrhafter, noch gesünder, und kosten doch fast das Doppelte. Am meisten profitiert die Natur, etwa durch reduzierte Schadstoffbelastung, und natürlich die Tiere, wenn sie artgerecht gehalten werden, wobei auch in der als biologischen anerkannten Tierzucht noch schockierende Verhältnisse angetroffen werden können.
Mehr als 200 Studien
In den «Annals of Internal Medicine» publizierten Wissenschaftler der Stanford University die Auswertung von mehr als 200 Studien über biologisch-organisch und konventionell produzierte Lebensmittel. Die untersuchten unbehandelten Produkte waren vor allem Früchte, Gemüse, Getreide, Milch, Eier, Huhn, Schwein und anderes Fleisch. Keine anhaltenden Unterschiede wurden entdeckt in Bezug auf den Vitamingehalt, und nur ein einziger Nährstoff – Phosphor – war auffallend höher (extrem wenige Menschen haben einen Phosphormangel).
30 Prozent geringere Schadstoffbelastung
Organische Lebensmittel hatten eine um 30 Prozent geringere Schadstoffbelastung, aber sie waren nicht frei davon. Und alle Lebensmittel blieben in dieser Hinsicht innerhalb der Grenzwerte. Einstimmiges Urteil der Studienleiterin Professor Dr. Crystal Smith-Spangler: «Manche glauben, dass organische Nahrung immer gesünder und nahrhafter ist. Wir waren etwas erstaunt darüber, dass wir das nicht finden konnten.»
Deutliche Defizite
Bekanntlich wurde kürzlich selbst bei gesunden italienischen Senioren festgestellt: Trotz eines großen Mittelmeer-Küche-Anteils in ihrer Ernährung wiesen die meisten deutliche Defizite an wesentlichen Vitaminen und Mineralstoffen auf.
Offene Worte sind hilfreicher als die Beteuerungen der für Landwirtschaft, Tierzucht und Verbraucherschutz verantwortlichen Politiker mit ihrem unaufhörlich verbreiteten Credo: «Eine ausgewogene Ernährung genügt, um gesund zu bleiben.» Es gibt gute Gründe, sich für biologische Lebensmittel zu entscheiden. Aber wirksame Prävention reicht weit über die Entscheidung für Bio-Lebensmittel hinaus…